TA professional
D a s    e Z i n e    d e r    T e c h n i s c h e n    A n a l y s e


Index der Ausgabe Nr.13 vom 18.12.1999


Editorial
Marktpsyche: Der DAX kann noch
NASDAQ läuft heiß
Buchempfehlung: Behavioral Finance
Peoplesoft vor Break
Sichere Rendite: L'Oreal
Leserbriefe
Link der Woche

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Editorial

TA professional, Sa, 18.12.1999,
ld.
Willkommen zur Ausgabe Nr.13 des neuen eZines der Technischen Analyse !
Mit starrem Blick auf das nun bald bevorstehende Y2K-Computerproblem gibt das Jahr 1999 in seinem Ausklang doch noch viel her. An der NASDAQ stapeln sich die Aktien, die aus Konsolidierungen ausbrechen, auch der DAX hebt erwartungsgemäß ab und überschreitet das bisherige All-Time-High. Auf beide Indices wird in dieser Ausgabe eingegangen. Können die Märkte noch weiter ?

Rückblickend haben sich sehr viele der TA professional-Prognosen positiv aufgelöst. Zum Beispiel die VNU ist ausgebrochen (Artikel in Ausgabe Nr.3), Air Liquide hat sich ebenso aus dem Dreieck befreit (Artikel in Ausgabe Nr.9), die Aktie von Corel ist geradezu explodiert (Ausgabe Nr.5). Sehr erfreulich ist die Entwicklung von Microsoft - hier sollten Charttechnik-Kritiker auf jeden Fall mal einen Blick auf den Artikel in Ausgabe Nr.11 wagen !

An der Zinsfront ist es leider noch nicht klarer geworden. Die Bonds ziehen wieder an und stehen erneut weit über 6.30%. Wir hoffen, noch während der Feiertage vor dem "Millenium" eine Ausgabe bringen zu können.

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TA professional wünscht Ihnen frohe und erholsame Feiertage !

Gruss, Lutz Düvel  [ Manager Deutsches Finanz Forum, CompuServe ]

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Marktpsyche: Der DAX kann noch

TA professional, Sa, 18.12.1999,
ld.
Bezugnehmende Artikel in Ausgabe Nr.11, Ausgabe Nr.8, Ausgabe Nr.6

Der deutsche Leitindex hat sich seit der letzten Besprechung in der Ausgabe Nr.11 Anfang November ganz hervorragend entwickelt. Aus einem pessimistischen Umfeld startend, nahm der DAX schon wenige Tage nach dem Ausbruch aus dem kleinen symmetrischen Dreieck den 5600er Widerstand und hob ab. Zügig ging es Richtung All-Time-High, das in der letzten Woche überschritten wurde.

Langfristig ist das eine eindeutige Bestätigung des primären Aufwärtstrends. Und wieder einmal werden die Elliott-Wellen-Anhänger Lügen gestraft, die im ersten Halbjahr von einer reinen Korrektur, einem "B" ausgingen, dem eine "C"-Welle mit riesigen Verlusten folgt. Mit Sicherheit werden einige dieser Gurus selbst jetzt noch versuchen, ihr Crash-Szenario aufrecht zu erhalten. Die Überschreitung des All-Time-Highs wird dann wahrscheinlich als Korrektur mit "überschießendem Test" bezeichnet. Bis auch diese Variante von der Marktentwicklung überrollt wird.

Mehr als das oben gesagte ist hinsichtlich der charttechnischen Situation eigentlich nicht notwendig. Die Chartkurve ist spätestens mit dem Break des bisherigen All-Time-High's eindeutig positiv. Interessanter ist die Frage, wie weit dieser Teil-Aufwärtstrend noch laufen kann.

In Ausgabe Nr.6 behauptete TA professional, daß die DAX-Kurve erheblich von den Trends des Dollars zur DM abhängig ist. Was ist seitdem geschehen :

Chart  (Klick zentriert)
Die These "DAX korreliert mit Dollar-DEM" wird auch in den letzten drei Monaten bestätigt. Zeitlich ziemlich exakt bricht der DAX Ende Juli mit dem Dollar kurzfristig ein. Auch die Richtungswechsel in den kleineren Trends stimmen überein. Seitdem der Dollar von DM 1,80 hochschießt, legt auch der DAX deutlich zu.

Nicht immer korrelieren die Kurven dermaßen genau (siehe z.B. Mitte 1998), aber mindestens mittelfristig hat sich ein veränderter Dollar immer auf den DAX ausgewirkt. Insofern hängt es auch davon ab, ob der Dollar die Parität zum Euro nachhaltig unterschreiten kann. Für den DAX wäre das ausgesprochen positiv.
Mehr zum Dollar u.a. in Ausgabe Nr.12.

Knapp 1200 Punkte oder 23% Gewinn seit Ende Oktober ist nicht wenig. Es ist sinnvoll, die Marktpsyche in der Frage zu beachten, ob der DAX in diesem Teiltrend noch mehr zulegen kann. Dafür kommen wir gleich zu unserem Sentiment-Indikator Consensus. Sehen wir uns vorher einen anderen Stimmungsindikator an - den Optionsschein-Index TUBOS :

Chart  (Klick zentriert)
Die (braune) Kurve des TUBOS-Index ist nicht nur aufgrund der etwas dunklen Färbung anfänglich nur schwach vom DAX zu unterscheiden. Die Kurven entwickeln sich nahezu gleich. "Natürlich" werden Sie sagen, stellt doch der vom Bankhaus Trinkaus & Burkhard entwickelte TUBOS einen Index dar, der Optionsscheine auf deutsche Aktien indexiert.

Beachten Sie, daß es sich nicht um einen relativen Vergleich handelt. Auch die Skalierung gilt nur für den DAX. Von Interesse sind hier nur die Trendausmaße und besonders die Entwicklung der letzten Wochen ganz rechts : der DAX ist längst aus seiner Konsolidierung ausgebrochen und hat das All-Time-High überschritten. Der TUBOS-Index dagegen hat noch nicht entsprechend reagiert. Er zieht erst seit ein paar Tagen an und liegt mit 8095 per 17.12.1999 noch weit (-30%) unter dem All-Time-High 11404.

Ganz im Gegensatz zum üblichen Verhalten, werden (risikoreiche) Optionsscheine noch wenig in Anspruch genommen. Ein Zeichen für den immer noch hohen Pessimismus der Marktteilnehmer.

Unser Consensus-Indikator sagt ähnliches aus :

Chart  (Klick zentriert)
Hohe Werte der (blauen) Consensus-Kurve spiegeln Pessimismus wider, niedrige Werte Optimismus der Marktteilnehmer. (Was es mit dem Consensus-Indikator auf sich hat, lesen Sie bei Interesse bitte nach in der Ausgabe Nr.8).

Als ich den Consensus gestern berechnen ließ, war ich wirklich verblüfft über die Entwicklung der letzten Wochen. Bei allen Hochpunkten der letzten Monate reagierten die Marktteilnehmer mit deutlich optimistischeren Werten - siehe Januar, Mai, Juli diesen Jahres. Nachdem der DAX nun abhob und mehr als 1000 Punkte in ein paar Wochen zulegte, erwartete ich mindestens ebenso starke Optimismus-Werte wie bei den vorherigen temporären Tops. Doch obwohl die Gewinne seit November viel stärker ausfielen, steigt die Consensus-Kurve und damit der Pessimismus auf Werte, die bisher nur in fallenden DAX-Trends erzielt wurden.

Grundsätzlich spricht das sehr für die weitere Entwicklung des DAX. Zwei Punkte muß man jedoch einwerfen. Der von TA professional entwickelte Consensus-Indikator beruht u.a. auf den Put-Call-Ratios der Eurex-Aktienoptionen. Es dürfte bekannt sein, daß die Marktbreite in diesem Uptrend zu wünschen übrig läßt. Der DAX wird nur von wenigen Werten getragen. Zum Beispiel von Dt.Telekom, Mannesmann, Siemens und nun auch SAP. Einige DAX-Werte laufen nicht gut.
Desweiteren sehen wir im Consensus eine steigende Tendenz der Marktteilnehmer, sich vor dem Jahreswechsel und dem damit einhergehenden Y2K-Computerproblem mit Put-Derivaten abzusichern.

Ohne solche Informationen zu beachten und nur diese beiden Kurven vor Augen sieht es m.E. sehr gut aus für den DAX. Er ist ausgebrochen, trotzdem bleibt der Pessimismus im Markt oder verstärkt sich sogar. Diese Sicht eröffnet folgendes Szenario : geschieht zum Jahreswechsel nichts in puncto Y2K könnte der DAX im Januar explodieren. Bislang vorsichtige Anleger könnten versuchen, den schon deutlich angezogenen Kursen hinterher zu laufen.
Nur wenn der Dollar nicht mitspielt und von Euro 1.00 erneut zurückgeworfen wird, ist eine Korrektur im Bereich des All-Time-Highs wahrscheinlich.

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NASDAQ läuft heiß

TA professional, Sa, 18.12.1999,
ld.
Die große Mehrheit der amerikanischen Computer- und Internet-Firmen wird an der NASDAQ gehandelt. NASDAQ ist eine Abkürzung für "National Association of Securities Dealers Automated Quotation System". Dabei handelt es sich um ein automatisches Quotierungssystem, das für einige Tausend Aktien die Geld- und Briefkurse über ein zentrales Computersystem verwaltet.

Bedenkt man die ernormen Steigerungen der Internet-Werte, die im NASDAQ-System enthalten sind, könnte man annehmen, daß sich der Index entsprechend nervös oder volatil verhält. Ganz im Gegenteil. Zwar ist der Trend ausgesprochen stark - im unten dargestellten Zeitraum gewinnt der NASDAQ ca. 1050% - die Volatilität ist mit 27% auf 250 Tage nicht sehr hoch.
Das kann man schon am Indextrend selbst sehen, der sich sehr gut mit zwei parallelen Trendlinien kanalisieren läßt (fett blau und rot) :

Chart  (Klick zentriert)
In 5 Jahren, seitdem der NASDAQ-Index 1995 eine forschere Gangart an den Tag legte, war der Index nur einmal charttechnisch kritisch. Ende 1998 fällt er im Zuge der Rußland/Asienkrise weit unter die (blaue) Aufwärtstrendslinie und auch die langfristige gleitende 200-Tage Durchschnittslinie (GLD). Dieser Ausrutscher weitet sich jedoch nicht aus. Der Index steigt nach 3 Monaten zurück in den Trendkanal.

Innerhalb des Kanals ist noch eine innere Trendlinie der Beachtung wert, die in den vergangenen 4 Jahren von einer Funktion als Unterstützung auf Widerstand und zurück auf Unterstützung wechselt (dünn blau-rot-blau).

So unkritisch die NASDAQ-Börse in den vergangenen Jahren war - das, was seit Oktober abläuft, könnte gefährlich werden. Wie zu sehen ist, übersteigt der Index die obere (rote) Begrenzung des Kanals. Wie in den beiden Vorjahren stürzen sich die Anleger vor dem Jahresende in den Markt, als werde es künftig keine Aktien mehr geben. Die Jahresendrally ist in vollem Gange, obwohl noch nicht abzusehen ist, wie sich das Y2K-Computerproblem auswirkt.

Unser Disparitäts-Indikator erreicht aktuell Werte wie noch nie zuvor in den letzten mindestens 8 Jahren :

Chart  (Klick zentriert)
Für meine Verhältnisse ist es zu billig, einfach nur darauf zu verweisen und zu warnen, daß die NASDAQ heiß läuft. Wer sieht das nicht. Das Gewinnpotential der dort gehandelten Aktien ist einfach zu verlockend, als daß man diesem Markt gänzlich fern bleibt könnte.

Versuchen wir deshalb einmal zu erahnen, ob der Trend schon jetzt zu weit gelaufen ist. In einem 2,5 Jahre zeigenden Candle-Stick-Chart auf Wochenbasis ist IMO gut zu erkennen, daß die aktuelle Rally sehr gut mit der zum Ende 1998 vergleichbar ist.
Übrigens startete die aktuelle Rally genau wie letztes Jahr schon im Oktober. Es ist also Unfug, wenn zur Zeit Analysten behaupten, eine Januarrally sei unwahrscheinlich, da diese schon im Moment vorweggenommen wird.

Von Oktober 1998 bis Februar 1999 gewann der Index ca. 75%. Aktuell liegt der Gewinn in der Rally-Phase bei ca. +42%. Doch Vorsicht vor Vergleichen - 1998 hatte der Index etwas nachzuholen. Die Kurse brachen vorher von Juli bis Oktober um fast 30% ein!

Chart  (Klick zentriert)
Ein simpler Vergleich des Chartverhaltens der Rallys Ende 1998 und jetzt ist trotzdem sinnvoll und auch zulässig. Wir sind Charttechniker und keine Wissenschaftler, die sich an ein beengendes Regelwerk halten müssen.

Dem Chart unterlegt ist eine Relative Stärke nach Wilder. Der in dieser Form langfristig orientierte Indikator (Berechnungszeitraum 30 Tage) deutet auf überverkaufte Situationen hin wenn die 30%-Linie unterschritten wird, Neutralität bei 50% und gefährlich heiß laufende Kurven bei Werten über 70%.
Wie stark die NASDAQ-Börse ist, sieht man daran, daß in 2,5 Jahren nur einmal der 30%-Bereich erreicht wurde - Ende August - wahrlich kein schlechter Einstiegszeitpunkt.
Andererseits wird die überkauft-Linie bei 70% häufig überschritten. Dabei ist auffällig, daß die stärksten Übertreibungen nicht das Top eines Teilswings markieren, sondern ungefähr auf der Mitte des Trends erzielt werden : siehe Spätsommer 1997, März 1998, November 1998. Auch aktuell steigt die Relative Stärke nach Wilder weit über 70% hinaus. Wie man Ende 1998 sieht, folgten nach diesem Stadium noch mindestens 2/5 der Rally.

FAZIT : der NASDAQ-Index ist auf jeden Fall im Begriff zu übertreiben. Gleichzeitig brechen immer mehr Aktien dieses Segments aus Konsolidierungen aus und liefern mittelfristige Kaufsignale. Die aktuelle Rally hat im historischen Vergleich noch deutliches Potential.
Es ist bei Investments jedoch absolut notwendig, den Markt täglich zu verfolgen. Hängen Sie sich nicht zu weit aus dem Fenster und arbeiten Sie mit Stopps.

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Buchempfehlung: Behavioral Finance



Goldberg / von Nitzsch : Behavioral Finance
Buch-Cover

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TA professional Herausgeber Lutz Düvel : "Eines der wichtigsten 10 deutschen Bücher über die Börse.
In den ersten Jahren meiner Börsenkarriere habe ich sehr viele Bücher zum Thema gelesen. Die Bibliothek war einer der Plätze, an denen ich mich in der Uni sehr gerne aufhielt. Gut zehn Jahre später werden nur noch selten neue Bücher gekauft, da das meiste eh schon in irgendeiner Form niedergeschrieben wurde.

Auf das Behavioral Finance war ich jedenfalls sehr gespannt. Behavioral Finance ist eine noch junge neue Richtung der Wirtschaftswissenschaften, die sich mit dem (Fehl)Verhalten der Marktteilnehmer beschäftigt. Denn langfristig erfolgreichen Anlegern und Geldmanagern ist längst klar, daß die menschliche Psyche und nicht die gemeinhin bekannten und allgemein zugänglichen Analysemethoden das eigentliche Problem darstellen. Wieso verkaufen Anfänger immer zu früh, kaufen zu spät oder am Höchststand. Weshalb steigen Aktien, die fundamental offensichtlich völlig überbewertet sind während günstig bewertete am Boden kleben. Ja, wieso verlieren laut Statistiken mindestens 2/3 der Anleger langfristig ?

Ursache ist die menschliche Psyche. Auch wenn Sie glauben, Sie seien der knallharte Floor Trader - Sie sind es nicht, das "Ideal" gibt es nicht. Hoffnungen, Ängste, egoistisches "Streicheln", über Jahrtausende entwickeltes Sozialverhalten - dies alles beeinflußt jeden Menschen, besonders in Situationen, in denen das "Hab und Gut" jemandem anvertraut oder sogar auf's Spiel gesetzt wird.

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Goldberg / von Nitzsch : Behavioral Finance
Gewinnen mit Kompetenz

280 Seiten (1999)


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Peoplesoft vor Break

TA professional, Sa, 18.12.1999,
ld.
Verwandter Titel in Ausgabe Nr.9.

Die amerikanische Peoplesoft arbeitet wie die BAAN oder die deutsche SAP in der ERP-Branche. Etwa Mitte 1998 haben die meisten Aktie dieser Branche vorerst ein Top erreicht und korrigierten in den nächsten Monaten stark. Selbst die SAP verlor weit mehr als 50%. Bei Peoplesoft fiel der Verlust mit -80% im Zeitraum 04/1998 bis 04/1999 noch stärker aus :

Chart  (Klick zentriert)
Das Tief von Euro 11 wurde im letzten August nochmals getestet, konnte aber nicht mehr unterschritten werden. Eine ungenaue Double-Bottom-Struktur bildet sich. Bei 16,5 Euro und dem Verlauf der 200er GLD werden Ausbruchsversuche jedoch mehrmals abgewürgt. 16,5 stellte sich schon zum Jahreswechsel 1998-99 als bedeutende Unterstützung heraus.

Im November gelingt der Break des Widerstands 16,5 und der 200er GLD. Die langfristige GLD beginnt auch nach oben zu drehen. Charttechnisch typisch springt Peoplesoft mit einem Breakaway Gap weit über den Widerstand (gelb markiert Kurslücke rechts). Sehr positiv.

Es sieht aktuell sehr danach aus, daß in Kürze der letzte bedeutende Widerstand der großen Bodenbildung bei Euro 21 überschritten wird. Nach diesem Kaufsignal sind schnell 30-50% Steigerung drin.

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Sichere Rendite: L'Oreal

TA professional, Sa, 18.12.1999,
ld.
Vergleichbarer Titel zum Beispiel in Ausgabe Nr.3, Ausgabe Nr.9.

Die Hausse der HighTech-Aktien verführt dazu, möglichst viel Geld in diesem Segment zu investieren, obwohl eine solche Strategie einige Gefahren birgt. Es ist immer empfehlenswert, zu diversifizieren. D.h. nicht nur mehrere Aktien zu halten, sondern auch Aktien verschiedener, möglichst unterschiedlicher Branchen auszusuchen. So ist es möglich, Risiken einzugrenzen.

Gut, daß es dafür Aktien aus klassischen Branchen gibt, die ähnlich wie zum Beispiel eine Microsoft (siehe Ausgabe Nr.11) seit Jahren steigen. Die Aktie des französischen Kosmetikriesen L'Oreal ist so eine :

Chart  (Klick zentriert)
Seit mindestens 10 Jahren befindet sich L'Oreal im primären Aufwärtstrend. Mit Ausnahme der Jahre 1993-95 steigt sie permanent an. Die Seitwärtskonsolidierung vor 5 Jahren verlief moderat ohne Tendenz nach unten und stellte keine Bedrohung für den Trend dar. Ab 1996 geht es flott weiter gen Norden. Mit knapp 1250% Toleranz im sichtbaren Zeitraum, also einer Ver11fachung, kann man m.E. schon von einer sehr guten Performance sprechen. Mittels der Zinsformel errechnet sich in gut 10 Jahren bis heute eine monatliche Verzinsung von +1,95%, pro Jahr von +27,35%.

Ende 1997 fällt L'Oreal unter die (satt blaue) untere Aufwärtstrendlinie des Kanals. Was sich dann ereignet, ist häufiger bei großen Trends zu beobachten. Die Kurse kehren nicht zurück in den alten Trendkanal sondern laufen unter der bisherigen Unterstützung weiter, die sich mit dem Durchbruch in einen Widerstand verwandelt hat (blau-rot). Das mittlere Momentum, also die Steigerung pro Zeiteinheit, bleibt gleich, die Kurse bewegen sich nur in einem parallel nach rechts verschobenen Kanal weiter.

Ab Anfang 1998 verändert L'Oreal dieses Verhalten und tendiert wie vor 5 Jahren seitwärts :

Chart  (Klick zentriert)
In der Trading-Range ist L'Oreal über fast das ganze Jahr gefangen. Im Oktober erreicht die Kursentwicklung einen wichtigen Konzentrationspunkt (gelb markiert). Im Bereich 600 Euro laufen die beiden gleitenden 38Tage und 200Tage Durchschnittslinien (GLD's) zusammen. Es kommt jedoch nicht mehr zum Verkaufsignal (durch einen Schnitt der kürzeren). Gleichzeitig testet die Aktienkurve die 200er GLD und wird in eine zusammenlaufenden Chartstruktur gepreßt, die einem symmetrical oder descending triangle gleicht.

Mit Kursen über 625, dem Ausbruch nach oben, wurde ein frühes Kaufsignal ausgelöst. Anfang diesen Monats wird die leicht nach unten laufende (rote) obere Abwärtstrendlinie überschritten, kurz danach auch das All-Time-High aus Januar 1999. (Genau beobachtenden Chartisten wird auffallen, daß in den letzten Tagen auch ein kurzer Throw Back von oben zurück auf den Ex-Widerstand knapp unter 700 schon erfolgt ist. Der Test war erfolgreich.)
L'Oreal bestätigt damit den primären langfristigen Uptrend und liefert das neue Kaufsignal.

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