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Editorial Statistik: Korrekturzyklen Bonds vs. Dow symmetrical triangle bei Volkswagen Watch List: Corel und Spyglass Leserbriefe Link der Woche
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TA professional, So, 04.07.99, ld. Willkommen zur 5.Ausgabe ! Im ersten Bericht wird nochmals auf die Situation steigender Zinsen eingegangen. Sorry, wenn der eine oder andere von Ihnen anstatt lieber Tenbagger-Kaufempfehlungen sehen möchte. Es ist mir klar, daß das Verständnis der Zins-Argumentation nicht so leicht eingängig ist und nach Beschäftigung verlangt. Nichtdestotrotz ist dies absolut notwendig. Diese Situation jetzt oder besser die Konsequenzen, die Sie daraus ziehen, wird entscheidend für Ihre langfristige Depotperformance sein. Aussteigen, drin bleiben oder sogar zukaufen - glauben Sie, auch die "Profis" hadern jetzt.
Rückblick
Gruss, Lutz Düvel [ Manager Deutsches Finanz Forum, CompuServe ]
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TA professional, So, 04.07.99, ld. In der Ausgabe Nr.2 wurde die Turnaround-Möglichkeit der US-Zinsen ausgiebig behandelt. Dabei wurde in einem langfristigen Chartvergleich von Dow Jones und Bonds-Renditen auch die These aufgestellt, daß der amerikanische Aktienmarkt weit weniger anfällig gegenüber steigenden Kapitalmarktzinsen war, als dies gemeinhin angenommen wird. Die klassische negative Korrelation ist nicht deutlich erkennbar. D.h. auch in Phasen steigender Kapitalmarktzinsen hatte sich die Wall Street in der Vergangenheit häufig sehr gut gehalten, teilweise ist sie sogar weiter im primären Uptrend gestiegen. Um diese Beobachtung zu untermauern, verfolgen wir einmal rein statistisch die Entwicklung des Dow Jones-Index in den Korrekturzyklen der Rendite der 30jährigen Treasury Bonds, die im folgenden Chart gelb markiert wurden : In der nachstehenden Tabelle wurden jeweils Start und Ende dieser Phasen steigender Zinsen notiert und die jeweilige Kursentwicklung von Rendite und Dow Jones berechnet. Die ersten beiden Aufwärtszyklen in der Tabelle sind auf dem Langfrist-Chart leider nicht mehr zu sehen.Die 3.Spalte Dauer-Monate gibt die Zeitdauer der Aufwärtstrends an. Danach folgen die Start- und Endkurse der Rendite und der Zugewinn in absoluten Zahlen und prozentual. Die rechte Seite der Tabelle beinhaltet die gleichzeitige Kursentwicklung des Dow Jones Index :
Innerhalb der letzten 20 Jahre gab es 7 markante Aufwärtstrends der Kapitalmarktzinsen. Ihre Zeitdauer reichte von 8,7 bis längstens 18,4 Monaten. Im Schnitt mit 13,8 Monaten also ein gutes Jahr. Die aktuelle Uptrendphase liegt mit einer Dauer von 8,7 Monaten bisher noch deutlich unter diesem Mittelwert. Die drittletzte Spalte G/V % zeigt nun die prozentuale Veränderung des Dow Jones Index während der Zinsuptrends. Das Ergebnis ist IMO verblüffend und unterstreicht, daß es keine große negative Korrelation zwischen Zinsen und amerikanischen Aktien (des Dow Jones) gibt. Gewinne und Verluste kommen gleichermaßen vor. Die Verluste halten sich mit -1,8%, -5,7% und -10,5% in Grenzen. Im Durchschnitt aller Zinssteigerungsphasen der letzten 20 Jahre konnte der Dow im gleichen Zeitraum sogar um +8,4% zulegen.
Um die Annahme zu überprüfen, daß Aktien erst später auf steigende Kapitalmarktzinsen reagieren, mit einem sog. Time Lag, wurde in der vorletzten Spalte noch der Indexstand des Dow Jones 3 Monate nach Beendigung der Zinsuptrends aufgenommen (G/V % dabei wieder ausgehend vom Start-Kurs).
Es gibt also Hoffnung. Die US-Aktienmärkte zeigten sich sehr resistent gegenüber steigenden Zinsen - in der Vergangenheit. Es gilt zu bedenken, daß es sich bei den hier beobachteten Phasen steigender Zinsen ab Oktober 1981 nur um Korrekturen in einem langfristigen, primären Zins-Abwärtstrend handelte. Sollten die Zinsen aktuell nachhaltig drehen, stehen die Chancen gut, daß dies eine bedeutende Wende in einen primären Aufwärtstrend ist! Der Dow Jones könnte sich (nicht nur) dann ganz anders verhalten. Weiterhin verhüllen die Tabellenwerte, daß es innerhalb der Phasen durchaus zu schweren Einbrüchen des Index gekommen ist. Siehe 3.Zeile : in der Phase 1986-87 ist der Verlust des Dow Jones von 1769 auf 1738 Punkte mit -1,8% zwar minimal. Am Ende der Phase zerstörte der legendäre Crash zuvor jedoch mehr als 30% vorher aufgelaufener Gewinne! Keep cool ! [ zum Anfang ]
TA professional, So, 04.07.99, ld. Selbst in einem Vergleich mit dem DAX ist die Entwicklung der guten Volkswagen-Aktie in diesem Jahr relativ enttäuschend. Nach dem schweren Absturz 1998 - die Stämme halbierten sich von ca. 100 auf 50 Euro - folgt nur zu Beginn eine stärkere Erholung, nachfolgend fallen die Kurse immer wieder schnell zurück in den Bereich unter Widerstand Euro 70 (startend bei Top 1997). Die sich wiederholenden, kleiner werdenden Strukturen entwickelten dabei in den letzten Monaten eine zusammenlaufende Formation. Ein symmetrical triangle. Da das Dreieck schon sehr weit fortgeschritten ist, die Spitze bei ca. 63 Euro spätestens in ca. einem Monat erreicht ist, muß mit einem Ausbruch in Kürze gerechnet werden. Das symmetrical triangle gibt keine Prognose bezüglich der Ausbruchsrichtung. Die obere Abwärtstrendlinie verläuft jedoch etwas steiler - tendenziell negativ.Ebenfalls tendenziell negativ stimmt der Blick auf die Vorzüge der Volkswagen AG. Im Vorzüge-Chart, der hier nicht abgebildet ist, ist die Formation insgesamt mehr abwärts gerichtet - nahezu ein descending triangle mit klar negativer Aussage. Richtig bearish stimmt dann der Langfrist-Chart. Top 1997, Top 1998 und das bisherige Top 1999 könnten eine Head & Shoulders-Umkehrformation gebildet haben : FAZIT:Bricht die Volkswagen-Aktie nicht in Kürze mit Druck nach oben aus, verschlechtert sich das Bild zunehmend. Wird das symmetrical triangle mit einem negativen Break abgeschlossen, drohen schwere Verluste. Charttechnisches Mindestkursziel sind dann Euro 50 - die nächsttiefere Unterstützung. [ zum Anfang ]
TA professional, So, 04.07.99, ld. Eigentlich ist man es gar nicht gewohnt, bei den US-Techaktien bottom fishing zu betreiben. Die meisten befinden sich langfristig im Uptrend, der fallende Rest wird nur wenig beachtet. Doch die Suche nach potentiellen Turnaround-Titeln lohnt sich auch in diesem Bereich. Mit Apple war z.B. gut zu verdienen. Ebenfalls gutes Potential zeigt die amerikanische COREL : Mit einem Anstieg vom Tief bei fast 1 Euro auf mehr als 4 Euro zu Beginn diesen Jahres ist COREL schon gewaltig gekommen. Dabei hat sie die 200er Durchschnittslinie (GLD) und eine mehrjährige obere Abwärtstrendlinie gebreakt. Seit Jahresende 1998 befindet sich die 200er GLD zudem wieder auf dem Weg nach oben.Zweimal wurde diese GLD im Frühling diesen Jahres bereits erfolgreich von oben getestet - positiv. Dies alles sieht stark nach einer erfolgreichen Wende der Kurve aus. COREL ist deshalb etwas für vorsichtigere Techniker, die wirklich auf alle Signale eines Turnarounds warten. Dabei entgehen einem zwar die ersten schnellen Gewinne, das Risiko vermindert sich jedoch erheblich. Wenn COREL das High Februar 1999 übersteigt, wird ein neues neues Kaufsignal generiert. Dies sollte man abwarten. Standardkursziel charttechnisch dann zuerst Euro 6.
Die Aktie von SPYGLASS ist schon viel länger mit der Bewältigung des Turnarounds beschäftigt. Besonders beim Blick auf die laanggezogene Wende der 200er GLD wird die Struktur eines rounding bottoms deutlich, eine saucer-Formation. IMO stellt der Bereich Euro 11 den bedeutendsten Widerstand der letzten Jahre dar. In den beiden letzten Vorstößen Ende 1998 und im April-Mai diesen Jahres stößt sich SPYGLASS hier gut ab, wenn auch der kurzfristige Durchbruch der blauen Unterstützung zur Vorsicht mahnt.SPYGLASS neigt zu großen und schnellen Schritten. Für spekulative Naturen deshalb mehr als nur ein Watch-List-Kandidat. [ zum Anfang ]
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Spekulativer eingestellte, renditebewußte Anleger haben den Werten der deutschen Börse in den vergangenen Jahren mehr und mehr den Rücken gekehrt. Wer große und extrem starke Trends in der HighTech-Hausse suchte, wurde in Amerika fündig. Doch erst seitdem das Internet immer stärker der breiteren, interessierten Masse der Deutschen zugänglich wurde, konnte eine Beziehung zu Auslands- bzw. amerikanischen Werten aufgebaut werden. Erst das Internet garantierte die Verfügbarkeit von Daten. Und die Qualität ist hoch - obwohl die Dienste zumeist kostenlos sind. Aktien, die an der NASDAQ notiert werden, sind sehr beliebt. Warum deshalb nicht gleich an der Quelle nach Infos suchen - die elektronische Börse bietet ein erstklassiges Angebot über die gehandelten AG's :
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