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DEUTSCHE BIBLIOTHEK - ISSN 1616-1750


Index der Ausgabe Nr.21 vom 30.10.2000


Editorial
Der DAX ist unsicher
Dow Jones EuroStoxx 50 Kurs-Index
Wetterbericht
PREMIUM : Ende der HighTech-Hausse?
Volkswagen dreht
Break: Barclays
Leserbriefe

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Editorial

TA professional, Di, 31.10.2000,
ld.
Willkommen zur Ausgabe Nr.21 von
TA professional, dem eZine der Technischen Analyse !

Börse ist manchmal sehr einfach. Wie in den vergangen Jahren liefern die Märkte pünktlich zum September-Oktober kräftige Verluste. Bei den schon seit Monaten gebeutelten HighTechs wird nochmals richtig geschüttet, auch die als solider geltenden Werte werden dabei massiv abgegeben.

Bedenklich sind mittlerweile die vermehrt auftretenden Ein-Tages-Verluste von bis zu 50% minus, beispielsweise bei Apple, Intel und zuletzt Nortel Networks. Selbst wirklich grosse Werte der NASDAQ und des Neuen Markts sind vom Wagen gefallen. Haben wir möglicherweise bereits das Top der HighTech-Hausse hinter uns gelassen? Auf diese Frage wird im ersten Sonderbericht unseres neuen kostenpflichtigen PREMIUM-Angebots eingegangen.

TA professional präferiert schon seit Monaten eine Value-orientierte Aktien-Auswahl. Sichere, solide Werte. Die Performance ist natürlich bei weitem nicht so hoch wie in den spekulativen Märkten. Es geht vor allem darum, diese schwierige Börsen-Phase verlustfrei oder sogar mit einer Rendite in Höhe des historischen Durchschnitts zu überstehen. Sehr viele neue Anleger werden dieses Jahr am Boden zerstört sein!

Wer z.B. bei der Philip Morris dabei ist (siehe Ausgabe Nr.18), kann sich über einen satten Gewinn freuen. Peoplesoft (Ausgabe Nr.13) läuft wahnsinnig gut. Hannover Rück hat sich gut entwickelt (Ausgabe Nr.19).


Neben einer aktualisierten DAX-Analyse wird der Dow Jones EuroStoxx 50 Kurs-Index beleuchtet, es gibt einen neuen Wetterbericht von Walter Madeker und dann noch eine Vorstellung zweier Aktien, die dem schwachen Umfeld trotzen und Kaufsignale generieren. In diesem Zusammenhang freut sich die TA professional Redaktion, einen neuen Gast-Autoren vorstellen zu dürfen : Kurt Seifert besitzt jahrzehntelange Börsenerfahrung. Die Technische Analyse ist ein fester Bestandteil seiner Anlageentscheidungen. In dieser Ausgabe stellt er die Volkswagen Stämme vor.


Unerwünschte Abonnements
In den letzten Wochen häuften sich Fälle, in denen Schindluder mit unserer subscribe-Adresse betrieben wurde. Onliner wurden ohne ihr Wissen in den Verteiler eingetragen. Wir entschuldigen uns für Belästigungen dieser Art. Das sind Kinderkrankheiten des jungen Online-Mediums. Wir warnen : alle Anmeldungen werden "geloggt", unerwünschte Abonnement-Anmeldungen werden verfolgt. Wer sich jetzt angesprochen fühlt, sollte vorsichtig sein, es gab bereits erste Anfragen der KriPo!


Gruss, Lutz Düvel  [ Manager Deutsches Finanz Forum, CompuServe ]
___

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Der DAX ist unsicher

TA professional, So, 29.10.2000,
ld.
Bezugnehmende Artikel in Ausgabe Nr.20, Ausgabe Nr.19, Ausgabe Nr.18, Ausgabe Nr.15, Ausgabe Nr.8

Anfang September testete unser Leitindex zum vierten Mal seit dem Trendbruch im März die 7500er Marke von unten. Und wieder wurde die Index-Kurve zurückgeworfen. Dabei wurde die (schwach blaue) kurzfristige Aufwärtstrendlinie, die man ab dem Tief im Juni verfolgen konnte, durchbrochen und auch die 200 Tage Durchschnittslinie wurde signifikant gebreakt.

Chart: Deutscher Aktien Index DAX kurzfristig  (Klick zentriert)
Wieder einmal war es richtig, auf die saisonalen Zyklen zu setzen - der September ist historisch ein sehr schwacher Monat. Das Verkaufinteresse war sogar so stark, dass auch die 7000er Unterstützung unterschritten wurde. Ende September sehen wir einen kleinen Pull-Back (links gelb markiert), Mitte Oktober wird der Trend bei der sehr kleinen 6500er Unterstützung vorerst ausgebremst und umgekehrt.

Mit Kursen unter 7000 kann das in der letzten Ausgabe bescheinigte neutrale Rating nicht aufrecht erhalten werden. Der DAX ist in dieser Zone m.E. nicht sicher. Auch bei der Aufwärtsbewegung der letzten beiden Wochen von 6500 an den Widerstand 7000 zurück, kann es sich um einen zweiten Pull-Back handeln (rechts gelb markiert).

Chart: Deutscher Aktien Index DAX langfristig  (Klick zentriert)
Ein längerfristiger Chart mit einer 2.5 jährigen Historie zeigt, dass der DAX unter etwa 6800 Punkten unter die (blaue) Aufwärtsrendlinie gefallen ist, die ihren Ursprung im Tief Oktober 1998 hat. Drei Wochen schlängelte der DAX von Ende Oktober bis Anfang September um diese Trendlinie herum und entfernte sich dann doch weiter nach unten. Auch in dieser Sichtweise könnte sich die Aufhellung der Lage in der letzten Woche bis auf ein Niveau von 7000+ als reiner Pull-Back herausstellen, dem eine Fortsetzung des Abwärtstrends folgt.

Historisch war es fast immer richtig, den DAX zu verkaufen, wenn die langfristige 200 Tage Durchschnittslinie (GLD) von oben nach unten gebreakt wurde. Vor allem dann, wenn die GLD dabei nur noch waagerecht verlief, wie es aktuell der Fall ist.
In den Extremfällen der letzten 20 Jahre entfernte der DAX sich dann -15% bis -25% von der GLD. Am Tief diesen Monats lag er etwa 10% unter der Durchschnittslinie.

Wenn der DAX nun bei 7000+ abprallt, gilt m.E. als nächstes Ziel das Niveau des 1998er Tops - 6200 Punkte, das wären gute 14% Differenz von der GLD.

Unabhängig von der Charttechnik fällt es m.E. nicht leicht, dem wieder erstarkenden Optimismus schon nachzugeben. Man denke nur an die Preise. Es war ganz klar, dass die anhaltende Schwäche des Euros und parallel dazu die extremen Ölpreise mit der Zeit auf die Preise durchschlagen. Diese Faktoren treiben die Importpreise seit Monaten nach oben. Im September lagen die +13,4% über dem Vorjahresstand, der höchste Anstieg seit Oktober 1981 !

Der Konsumentenpreis-Index Deutschlands erreicht in den letzten Monaten Werte von +1,8% bis +1,9%. Im Vorjahr lag die Inflation bei minimalen Raten von +0,2% bis +1,0%. Eigentlich kann die Europäische Zentralbank (EZB) gar nicht anders, als die Zinsschraube weiter anzuziehen. Denn es soll ja auch der Euro-Sturzflug gebremst werden. Herr Duisenberg steckt also in der Klemme. Eine Erhöhung der Leitzinsen wäre hinsichtlich der Preise und der Währungsschwäche sinnvoll, aber kontraproduktiv für die bislang immer noch nicht befriedigende konjunkturelle Entwicklung.

Der Euro liegt übrigens weiterhin im Plan (näheres siehe Euro-Sonderbericht vom 07.09.2000). Die überraschende Intervention verpuffte, wie zu erwarten war, wirkungslos. Obwohl sich sogar die amerikanische FED beteiligte. Es ist jetzt leider zu befürchten, dass sich die EZB zu weiteren Markteingriffen hinreissen lässt, so wie es schon andere Notenbanken erfolglos versuchten. Das Vertrauen in den Euro und die EZB wird dann noch stärker leiden.

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Dow Jones EuroStoxx 50 Kurs-Index

TA professional, So, 29.10.2000,
ld.

Richten wir kurz den Blick auf den Dow Jones EuroStoxx 50 Kurs-Index, der Parallelen zur DAX-Situation aufweist:

Chart: Dow Jones EuroStoxx 50 Kurs-Index  langfristig  (Klick zentriert)
Da die Übertreibung im Januar und Februar diesen Jahres beim EuroStoxx nicht ganz so weit führte wie beim DAX, ist hier eine Seitwärts-Trading-Range viel deutlicher zu erkennen. Die Hälfte des Jahres bewegte sich die Index-Kurve in der Zone 5000 bis 5400 Punkte. Tendenziell waren aber schon in der Seitwärtsbewegung abfallende Strukturen zu erkennen. Ende September bricht der EuroStoxx durch die (blaue) Unterstützung bei 5000 und dreht zunächst auf dem nächsttieferen Unterstützungs-Niveau von etwa 4700.

Objektiv charttechnisch lieferte der EuroStoxx damit ein ernstzunehmendes Verkaufsignal. Wie beim DAX könnte sich die Erholung der letzten beiden Wochen als Pull-Back entpuppen, eine mögliche Bestätigung des Trendbruchs (gelb markiert). Dies wäre der Fall, wenn die Index-Kurve im November bei 5000+ abprallt.
Selbst wenn der EuroStoxx nun schleunigst in die Trading-Range zurückkehren würde, gäbe es erst grünes Licht, wenn dann auch der massive Widerstand bei 5400 Punkten genommen werden könnte.

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Wetterbericht

TA professional, Sa, 21.10.2000, wm.
Weitere Wetterberichte in
Ausgabe Nr.20, Ausgabe Nr.19, Ausgabe Nr.18, Ausgabe Nr.17, Ausgabe Nr.16, Ausgabe Nr.14

Süddeutschland im Oktober 2000

Liebe Wetterberichtleser,

Stand noch im letzten Wetterbericht, dass man den Oktober wohl kaum als Rally-Monat bezeichnen könne, so muss man heute konstatieren, dass dieser Monat seinem gefürchteten Ruf wieder einmal alle Ehre gemacht hat. Weltweit haben die Börsen den Rückwärtsgang eingelegt und die größten Rückgänge wurden erwartungsgemäß dort verzeichnet, wo auch zuvor die größten Übertreibungen stattgefunden haben, im Technologiesektor und bei den neuen Märkten. Der ausgeprägte Herdentrieb der Marktteilnehmer schickte die Börsianer diesmal nach Süden.

Mancherorts war zu hören, die Ereignisse im Nahen Osten wären ausschlaggebend gewesen. Ein Blick auf die Charts aber beweist: Die weltweite Kursschwäche dauerte schon länger, sie hat sich lediglich in den letzten Wochen beschleunigt.

Wenn es nach dem sogenannten Titelblatt-Indikator geht, sollte das Ärgste bereits wieder hinter uns liegen. Wenn die Börse den Weg auf die Titelseiten findet, wenn der SPIEGEL dem Neuen Markt gar eine Titelstory widmet, wenn sich die Bilder von haareraufenden und die Hände vor das Gesicht schlagenden Börsenhändlern häufen, dann ist der größte Teil der Abwärtsstrecke bereits gelaufen. Dazu passt die technische Beobachtung, dass sich ca. 85% aller Länderindices unterhalb ihres gleitenden 200-Tage-Durchschnittes befinden. In der Vergangenheit waren solch hohe Prozentsätze nie von langer Dauer.

Hatten die Experten vielfach eine Sommerrally prognostiziert, so wurde dieses Ereignis wegen des Nichteintretens einfach auf den Herbst verschoben. Das Ergebnis darf als bekannt vorausgesetzt werden. Erstaunlicherweise kann man heute in der Süddeutschen Zeitung lesen: "An den Aktienmärkten glaubt heute kaum noch jemand an eine Jahresendrally." Sentimenttechnisch gar nicht einmal so schlecht!

Betrachten wir doch ganz einfach die einzelnen Branchen-Trends der letzten Wochen:
Es stellt sich heraus, dass die sogenannten defensiven Werte, früher hätte man die Bezeichnung old economy mit leicht verächtlichem Unterton benutzt, von der Talfahrt entweder vollständig verschont geblieben sind oder dass gar eine Entwicklung gegen den vorherrschenden Trend zu verzeichnen war. Wer sich von den Hipmärkten frühzeitig zurückgezogen hatte, wie hier mehrfach empfohlen worden war, konnte der Entwicklung mit großer Gelassenheit zuschauen.
Wieder zeigte sich die schon vielfach konstatierte Marktspaltung, die Schere hat sich nur ein weiteres Stück geschlossen. Relative Stärke zeigten die Branchen :

  • Pharma (Bayer, Schering, Altana, Fresenius u.a.)
  • Versicherungen (Münchner Rück, Ergo, Hannover Rück u.a.)
  • Nahrungsmittelhersteller
  • Versorger (E.ON, Philip Morris)
  • Finanzdienstleister
An der Outperformance dieser Sektoren sollte sich zunächst bis zum Ende des Jahres nicht viel ändern. Das saisonale Schwankungsmuster des sogenannten Momentum-Effekts ist wissenschaftlich belegt. Ein Tip am Rande: Wer sich für die Forschungsergebnisse der Behavioral Finance interessiert und diese in seine eigenen Strategien einbauen möchte, sollte einen Blick auf folgende Homepage eines BWL-Lehrstuhles der Universität Mannheim werfen: www.behavioral-finance.de


Ein weiterer systematischer Ausblick für die nächste Zeit:

  • Von den langjährigen amerikanischen Staatsanleihen können die Aktienmärkte eher Unterstützung erwarten. Die deutsche Umlaufrendite konnte sich bis dato noch zu keinem einheitlichem Trend nach ihrem Anstieg entschließen. Aber die in der Vergangenheit schon häufig belegte Korrelation zwischen DAX und US-Anleihemarkt lässt leichten Optimismus zu.
  • Der Euro und damit die US-Dollar-Stärke sowie der Ölpreis dürften die Märkte weiterhin auf Trab halten. Schwer vorstellbar, dass die EZB, nachdem sie sich schon einmal zu Interventionen hat hin reissen lassen, bei einem weiteren Euro-Verfall unbeteiligt zuschauen wird. Allerdings waren die Äußerungen des Herrn Duisenberg "Interventionen: nein", dann sofortige Kehrtwendung, wirklich nicht hilfreich. Alan Greenspan macht das geschickter.
  • Der Geschäftsklima-Index tendiert zum vierten Mal in Folge nach unten und lässt eine leichte Konjunktur-Abschwächung erwarten. Dies sollte aber in dem jetzt gesehenen DAX-Rückgang bereits eingepreist sein.
  • Die Inflationsraten dies- und jenseits des Atlantiks sind zumindest was die Kernraten betrifft noch tolerabel und stellen keine akute Gefährdung der Finanzmärkte dar. Gold als Frühwarnsignal für Inflation dümpelt weiterhin.
  • Die KGV-Bewertungen am deutschen Markt sind nach wie vor stark unterschiedlich, wenngleich schon deutlich nivelliert. Zahlreiche deutsche Qualitätsaktien sind als billig anzusehen, im Neuen Markt muss eine ganze Reihe aber immer noch als überteuert gelten.
  • Das Sentiment der Börsianer hat sich deutlich eingetrübt. Börsengänge werden verschoben, die Optionsscheinwelle ist abgeflaut, bei so manchen ist gar Panik ausgebrochen - aus dieser Sicht scheint die Zeit der starken Hände gekommen.
  • Mit den Monaten November/Dezember stehen zwei eher gute Börsenmonate ins Haus.
Wo werden die Favoriten der nächsten Monate liegen? Kann man schon wieder in den Neuen Markt gehen?
Eine Hausse, wie wir sie in den ersten Monaten des Jahres gesehen haben und wie sie manche Überoptimisten bereits wieder erwarten, eine solche Hausse darf man wohl getrost ausschliessen. Dazu ist viel zu viel Geld verbrannt worden. Zweifellos wird sich der Neue Markt auch nicht "auflösen", wie es ein Börsenbrief schon allzu pessimistisch formulierte.
Chancen werden sich vor allem dort auftun, wo Gewinnstärke, Seriosität, Marktführerschaft und vernünftiger Preis, sprich: Bewertung, zusammentreffen. Wenn wir noch etwas warten, so wird uns der Markt die neuen Favoriten schon herausschälen.

Nachdem es aus technischer Sicht außer möglichen Ausverkaufssignalen noch keinerlei Anzeichen für einen tragfähigen Boden gibt, eilen Investments nicht.

Auch bei den so arg gebeutelten Telekom-Werten macht eine Schwalbe noch keinen Sommer. Das KGV der Deutschen Telekom für 2001 wird in manchen Publikationen dreistellig (!) angegeben. Kosten zunächst die neuen UMTS-Lizenzen Unsummen, so wird auch noch der Netzaufbau gewaltig ins Geld gehen. Über allem kreist die Frage: Werden die Kunden und Verbraucher bereit sein, dementsprechend viel für die neuen Techniken und Netze auszugeben? Die ersten Umfragen hierzu lassen noch nichts Positives erwarten. Auf die Marketingabteilungen wird noch viel Arbeit zukommen.
Woher bei diesem Umfeld deutlich steigende Gewinne kommen sollen, das kann wohl nur Ron Sommer allein beantworten, der seinen Laden für deutlich unterbewertet hält. Pfeift da jemand im dunklen Wald?
Für uns Börsianer steht nur eines fest: Steigende Kurse setzen immer steigende Gewinne voraus, und danach sieht es ganz einfach bei den Telekoms nicht aus.

Aber wenn es denn wirklich unbedingt ein Telekom-Wert sein muss: In den USA macht SBC Communications einen guten Eindruck. Der zweitgrößte Mobilfunkanbieter wird mit einem KGV von 25 bei einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von ca. 10% oder etwas mehr bewertet. Freude macht aber die Markttechnik dieses Dow-Jones-Wertes: Nach oben ist viel Luft nach dem Überwinden der letzten Widerstände.

Ansonsten bleibt es bei den in den letzten Ausgaben vorgestellten Investmentideen.
___

Dieser Wetterbericht fußt auf langjährigen Beobachtungen und ist wie immer ohne Gewähr.

Herzliche Grüsse an alle Leser!

Walter Madeker

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PREMIUM : Ende der HighTech-Hausse?

Im Rahmen des neuen Vorzugs-Angebots TA professional PREMIUM können Sie seit Mitte Oktober online den ersten Sonderbericht abrufen. Die Analyse behandelt ausführlich die Situation des NASDAQ Composite Index.

Mehr Infos zum PREMIUM Angebot.

NASDAQ-Sonderbericht abrufen ...
(Umfang ca. 4 Seiten mit 5 Grafiken.)


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Volkswagen dreht

TA professional, Di, 03.10.2000,
ks.
In dieser tristen Börsenperiode hat der Kurs der Volkswagen-Aktien, nach längerem Downtrend, die Neckline eines verzerrten Double-Bottoms nach oben durchbrochen, einen akkuraten Pull-back zur Neckline durchgeführt und sich nach oben auf den Weg gemacht.

Chart: Volkswagen St. kurzfristig  (Klick zentriert)
Wie so häufig in charttechnisch bedeutsamen Situationen ist dabei auch der abgeflachte, nahezu waagerecht verlaufende GD 200 nach oben durchbrochen und durch das Pull-back in seiner nun unterstützenden Bedeutung bestätigt worden. Die Umsätze sind, wie meistens am Boden, keineswegs berauschend. Passen aber in ihren Volumenveränderungen zur besprochenen Chartsituation.
In einem Marktumfeld mit starken "Störgeräuschen" bleibt nur eine vernünftige Interpretation der Situation: Volkswagen dreht.
Chart: Volkswagen St. langfristig  (Klick zentriert)
Wie fügt sich dieser Einzelchart in die Gesamtsituation ein?
Der DAX steht charttechnisch auf der Kippe. Der Markt ist schwach. Aber wir wollen weder den DAX noch den Gesamtmarkt kaufen. Automobilwerte gehören nicht zu den Lieblingen. Einzig BMW und Porsche sind gute Haltepositionen. DaimlerChrysler ist, fundamental nachvollziehbar, in einem intakten Downtrend. Die ausländischen Automobilhersteller lohnen, vom Kursbild her, nicht der Erwähnung.

Und fundamental?
VW hofft, in 2001 ein ähnlich gutes Ergebnis wie im laufenden Jahr präsentieren zu können. Von nennenswerten Steigerungsraten ist in diesen Vorankündigungen nicht die Rede. Solche Vorhersagen des Vorstandes sind ohnehin mit Vorsicht zu genießen. Gerade bei VW ist die Zuverlässigkeit von Vorausschätzungen in der Vergangenheit eher gering gewesen. Das ist nicht als Vorwurf gemeint. Vermutlich ist einfach eine präzise Vorausplanung in diesem Marktsegment wirklich sehr schwierig. Von daher also keine große Phantasie.

Das KGV liegt in 2000 bei 12-13, in 2001 bei ca. 11. Das ist für diesen Zykliker nicht billig. Man sah in früheren Jahren diesen Wert schon bei 6, ohne daß jemand damals VW haben wollte. Bei gravierender Marktschwäche darf man sich also nicht auf die niedrige Bewertung als wirksame Unterstützung des Kursniveaus verlassen. Das ist es, was ich damit sagen möchte.

Der Vorstand hat angekündigt, ca. 1,5 Mrd. Euro in Aktienrückkäufe zu stecken. Mit den erworbenen eigenen Aktien sollen dann Akquisitionen bezahlt werden. Dies ist sicherlich eine wertvolle Unterstützung der Kursentwicklung. Die fundamental dominierte Analystenzunft stuft die Aktie größtenteils als Marktet Performer ein. Zu meiner Freude fand ich heute morgen die erste Buy-Empfehlung.

Volkswagen Vorzüge weisen einen erheblich niedrigeren Kurs auf als die Stamm-Aktien, die Vorzüge haben die höhere Dividendenrendite und, allerdings nur im letzten Quartal, die bessere Entwicklung gegenüber den Stämmen. Außerdem sieht der Kurs der Vorzüge charttechnisch zur Zeit besser aus.
Trotzdem würde ich die Stämme bevorzugen. Es ist zu vermuten, daß die Aktienrückkäufe bevorzugt in dieser Aktiengattung stattfinden werden, da nur sie als Tauschwährung bei Unternehmenskäufen taugt. Langfristig haben sich die Stämme auch in den meisten Zeitabschnitten prozentual ein wenig besser entwickelt als die Vorzugs-Aktien.

Alles nicht berauschend? Stimmt wohl. Wer aber nach charttechnischen Kriterien anlegt muß akzeptieren: Volkswagen dreht.

Kurt Seifert

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Break: Barclays

TA professional, Mo, 30.10.2000,
ld.
Vergleichbarer Titel in Ausgabe Nr.19, Ausgabe Nr.19

Wieder liefert eine Bank-Aktie positive Signale. Barclays plc ist eine internationale Geschäfts- und Investmentbanking-Gruppe, die gemessen am Anlagekapital zu den größten Finanzdienstleistern in Großbritannien zählt.

Wie im unten rechts eingeblendeten Langfrist-Chart auf Monats-Basis zu sehen ist, legte der Kurs 1996 und 1997 stark um ca. 275% zu. 1998 wird Barclays schwer von der "asiatischen Grippe" mitgenommen. Fast 60% büsst die Aktie innerhalb von Wochen ein.

Chart: Barclays PLC  (Klick zentriert)
Das schon Anfang 1998 erstmals erreichte Top bei 30 bis 31 soll noch für über 2 Jahre die obere Grenze für Barclays darstellen. Fast im ganzen vergangenen Jahr scheiterten alle Break-Versuche an dieser Marke. Zusammen mit der waagerechten Unterstützung bei ca. 26 zeigte sich eine Trading-Range.

In den letzten Wochen ist Barclays erstmals signifikant über die obere (rote) Widerstandslinie gestiegen und liefert damit ein Kaufsignal. Die 30er Marke ist nun Unterstützung und bietet sich bei einem Einstieg als Niveau für Stopps an.

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Leserbriefe

Wed, 11 Oct 2000 12:21:53 +0200, von Thomas Pflügl : "Unter [...] schreiben Sie zu Medtronic: "Die Toleranz des gesamten Zeitraums beträgt sehr gute 3400%."
Was ist die Toleranz und wie wird sie berrechnet und interpretiert?"

TA professional : Sie beziehen sich auf die Medtronic-Vorstellung in Ausgabe Nr.14.
Die Toleranz ist eine einfache Kennzahl, die die prozentuale Differenz vom Tiefst- bis zum Höchstkurs im sichtbaren Zeitraum des Charts angibt. Die Toleranz liefert also auf einen Blick, ohne zu rechnen, eine schnelle Einschätzung, wie stark oder schwach eine Aktie ist.

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Thu, 26 Oct 2000 12:01:48 +0200, von Dietmar Weiss : "Hallo, wie sieht Ihre Meinung zu AEGON (858185) aus ? (besprochen in der letzten TA-professional)
Ist der Zeitpunkt (46.50E) jetzt fuer einen Ausbruch gekommen oder generiert der nicht ganz typische Verlauf der letzten Wochen fuer ein Symetric Triangle zusammen mit dem Parken von Geldern in der Old Economy zur Zeit nur ein falsches Signal ?
Vielen Dank im Voraus
Mit freundlichen Gruessen Dietmar Weiss, Bonn"

TA professional : Die Entwicklung von Aegon sieht doch gut und erwartungsgemäss aus. Sie braucht lange, scheint nun aber endlich in der abschliessenden Phase der riesigen Dreiecks-Formation angekommen zu sein (näheres siehe Ausgabe Nr.20). Da bestimmte Branchen der sog. old economy schon seit Monaten von der Anlegergemeinde bevorzugt werden, würde ich hier nicht von Parken sprechen. Sehen Sie mal den Aufwärtstrend von Aegon in den 90er Jahren. Eines der besten Investments mit einer Toleranz von 2600% ab 1989.
Das Risiko eines Fehlsignals gibt es immer. Für diesen Fall kann und sollte man ein Stopp-Loss-Limit einsetzen, mit dem die Aktie bei einem unerwarteten Rückfall automatisch wieder verkauft wird.

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