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Deutsche Bibliothek - ISSN 1616-1831
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14.02.2002

Lutz Düvel beantwortet Leserbriefe

In dieser Ausgabe gibt es Antworten zu den Aktien von

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Thu, 24 Jan 2002 17:36:20 +0100, von J. Saller :
"Hallo Herr Duevel,
ich habe im September die Aktie Bradley Pharma (BPRX) bei ca 8 $ gekauft. Seitdem liege ich schön im plus. Könnten Sie die Aktie bitte charttechnisch analysieren, und einen Ausblick geben, eventuell auch Ihren SL-Vorschlag."

Lutz Düvel, www.taprofessional.de, 14.02.2002 : Mit Bradley Pharma haben Sie einen erstklassigen Fang gemacht. Der Kursverlauf erinnert an die goldenen Zeiten vor zwei bis drei Jahren, als es noch Unmengen Aktien gab, die dermassen stark stiegen. Die Aktie von Bradley notierte Anfang vergangenen Jahres noch bei etwa einem Dollar, momentan bei knapp 22$.

Im sichtbaren Zeitraum hat sich Bradley mehr als verfünfzehnfacht. Wie immer ist links im Chart ein prozentualer Massstab eingeblendet. Die Länge des schwarzen Balkens zeigt eine 20 prozentige Differenz an.

Chart: Bradley Pharmaceuticals Inc. - BPRX - 923206
Die Marktkapitalisierung erreicht aktuell gut 190 Mll.$. Bradley ist also ziemlich klein und an deutschen Börsen auch nur schwer zu kriegen. Beispielsweise wurden heute in Frankfurt bis 14:15 MEZ gerade einmal 100 Stück umgesetzt. Wer noch einsteigen will, sollte direkt in $ kaufen. Und ganz wichtig - die eingegangene Position mit einem Stopp-Loss absichern!

Bradley macht Gewinn und bewies im letzten Jahr auch hohes Gewinnwachstum : in den ersten neun Monaten 2001 lag der Gewinn bei 1,8 Mll.$ nach einem Verlust von 4,1 Mll. in der Vorjahresperiode. Der Umsatz konnte kräftig um 54 Prozent auf 17,9 Mll.$ gesteigert werden.

Der extreme Aufwärtstrend, den die Aktie seit 2001 entwickelt, ist jedoch auf keinen Fall zu halten. Die Aktie verdoppelt sich ja jeweils in weniger als einem halben Jahr. Bradley gerät so zwangsläufig in eine Übertreibung. Aktuell beträgt das KGV bereits 40 bis 50 (Gewinnerwartung pro Aktie 2002 : 0,55$).

Achten Sie unbedingt auf die einfach konstruierbaren Trendlinien und verkaufen Sie konsequent, wenn der Kurs nachhaltig herausfällt. So lange der Trend hält, ist alles in Ordnung. Doch wenn eine solche Aktie breakt, geschieht dies oft schlagartig und stark. Mit einem ständig nachgezogenen Stopp-Loss-Limit (beispielsweise jeweils 25 Prozent unter dem letzten Höchststand) könnte man diese Rally mechanisch ausreiten.


Mon, 21 Jan 2002 09:20:58 +0100, von Dennis Kraft :
"Hallo Herr Düvel,
könnten Sie nach gut einem Jahr Maxdata wieder mal unter die Lupe nehmen
Dankeschön, Dennis Kraft."

Lutz Düvel, www.taprofessional.de, 14.02.2002 : MAXDATA ist einer der größten IT-Produzenten Europas. Das Unternehmen beschäftigt ca. 1.200 Mitarbeiter und verkauft Server, Computer und Notebooks. Die preisgünstigen Monitore der konzerneigenen Marke Belinea dürften den meisten Lesern bekannt sein.

MAXDATA behauptet sich seit einiger Zeit in einem sehr schwierigen Umfeld. Die PC-Branche schrumpft erstmals seit vielen Jahren, die Gewinnmargen sind klein geworden. Nach vorläufigen Berechnungen fiel der Umsatz in 2001 bei MAXDATA um 141 Mll. auf 752 Mll.Euro. Trotzdem konnte das EBIT von 7,8 auf 16,0 Mll.Euro gesteigert werden. Bei der Hauptversammlung am 29.Mai soll den Aktionären eine Dividende von sage und schreibe 0,50 Euro vorgeschlagen werden. Auf dem aktuellen Kursniveau errechnet sich damit eine stattliche Rendite von 7 Prozent. MAXDATA macht einem den Einsteig wirklich schmackhaft - sehr gute Shareholder-Value-Umsetzung.

Leider sind die Aussichten nicht so berauschend. Man erwartet auch für dieses Jahr noch keine nachhaltige Verbesserung im IT-Sektor, MAXDATA strebt dennoch an, das Umsatzniveau von rund 750 Mll. zu halten.

Chart: MAXDATA - 658130
Auch charttechnisch überzeugt mich die Aktie noch nicht gänzlich. Nach dem Sell-Out im September hat MAXDATA den schon im Februar 2000 startenden Abwärtstrend jedoch erstmals deutlich verlassen. Auf dem Weg nach oben gilt es jetzt, die massive Widerstandszone von acht bis neun Euro zu überwinden. Ein erster Test scheiterte im November.

MAXDATA rechne ich zu den soliden NM-Werten, die auf dem jetzigen Niveau gut abgesichert sind. Das Rating ist noch neutral und verbessert sich signifikant mit Kursen über neun Euro.


Sat, 26 Jan 2002 11:34:45 EST, von Frank Hagenstein :
"Guten Tag, Herr Düvel!
Ich wäre Ihnen für eine Einschätzung von Ixos (WKN 506150) dankbar. Die fundamentale Situation hat sich offenbar nach zuletzt guten Zahlen deutlich verbessert. Auch der Chart sieht aus meiner Sicht vielversprechend aus.
Glauben Sie an einen Turn-around?
Herzlichen Dank, Frank Hagenstein"

Lutz Düvel, www.taprofessional.de, 14.02.2002 : Die iXOS Software AG aus Grasbrunn entwickelt Dokument-Management-Software. Die im Mai 1988 gegründete AG wird seit Oktober 1998 am Neuen Markt und auch an der NASDAQ (Kürzel: XOSY) gehandelt. So wie die eben behandelte MAXDATA gehört iXOS zu den soliden Werten des Neuen Markts, denen jetzt ein Turnaround zuzutrauen ist. Das heisst vorerst nur, daß der Abwärtstrend höchstwahrscheinlich nicht weiter fortgesetzt wird. Größeres Kurspotenzial sehe ich bei diesem Marktumfeld noch nicht.

Chart: iXOS Software - 506150
Ab Mitte Januar hat iXOS den breiten Abwärtstrendkanal nach oben verlassen. Gleichzeitig breakte sie den waagerechten Widerstand bei etwa fünf Euro. iXOS liefert damit ein frühes Kaufsignal (rechts gelb markiert) und erhält ein neutral bis positives Rating.
Achten Sie darauf, ob iXOS nun bei fünf Euro von oben aus abprallt. Dies wäre dann die Bestätigung des Breaks im Januar - ein Throw Back, der die mögliche Trendwende bestätigen würde.


Wed, 16 Jan 2002 13:55:53 +0100, von Oskar Schmoll :
"Hallo, Herr Duevel
ich wäre Ihnen sehr dankbar für die technische Analyse von Symantec. Ich habe den Wert jetzt schon seit ca. 2 Jahren im Depot. Mich würde Ihre Meinung zur weiteren Entwicklung von Symantec interessieren.
Vielen Dank und Gruß Oskar Schmoll"

Lutz Düvel, www.taprofessional.de, 14.02.2002 : Ja, wenn man regelmäßig Charts durchsieht, fällt Symantec zur Zeit ins Auge. Wenn die Aktie nicht so teuer wäre, könnte man hier "Vollgas" geben :

Chart: Symantec Corp. - SYMC - 879358
Symantec bewegt sich seit zwei Jahren in einer Trading Range auf hohem Niveau. Im Gegensatz zu vielen anderen Software-Firmen, die an der NASDAQ notiert werden, hält sich Symantec seit dem Platzen der Spekulationsblase sehr gut. Die schwere Baisse im Gesamtmarkt blieb bei dieser Aktie ohne Effekt.

Mit einem (braunen) Pfeil ist der Zeitpunkt der Attacke auf die Twin Towers in New York markiert. Der Kurs fällt daraufhin minimal. Tage später besinnen sich die Anleger darauf, daß Symantec Sicherheits-Software (z.B. Norton Antivirus) produziert - ein Sektor, der sich nach dem Terroranschlag noch stärker als zuvor im Aufwind befindet.

Seit September hat Symantec über 100 Prozent zugelegt und Ende Januar ein neues All-Time-High erreicht. Mit dem Höchststand bei 45,+ Euro konnte die obere Begrenzung der Trading Range für kurze Zeit überschritten werden (rechts gelb markiert). Dieser Break ist noch nicht signifikant, doch ich nehme stark an, daß diese Hürde in Kürze genommen wird.

Wie gesagt, ist die Aktie leider nicht günstig. Mit einem KGV von aktuell gut 100 ist Symantec sogar ziemlich hoch bewertet. Das Aufwärtspotenzial ist insofern begrenzt, seitens der Technischen Analyse dennoch klar positives Rating.


Mon, 28 Jan 2002 16:06:14 +0100, von Michael Wax :
"Guten Tag, sehr geehrter Herr Düvel,
wie sehen Sie die weitere Entwicklung der Stada-Aktie und des dazugehörigen Optionsscheines (Lfz. bis 2015)
Vielen Dank und viele Grüße
Michael Wax"

Lutz Düvel, www.taprofessional.de, 14.02.2002 : STADA Arzneimittel wurde letztmals vor gut zwei Monaten in den Leserbriefen Ausgabe Nr.56 vom 23.11.2001 analysiert. Dabei wurde ein ausdrücklich positives Rating ausgestellt (der Zeitpunkt der November-Analyse ist im folgenden Chart mit einem braunen Pfeil markiert). Sie können den Artikel bei Interesse nachlesen. In dieser Ausgabe gibt es nur ein kürzeres Update der aktuellen Situation.

Chart: STADA Arzneimittel St. - 725180
In dem seit Mitte 2000 etablierten Aufwärtstrend neigt die Aktie von STADA dazu, nach jeweils etwa sechs Monaten Vortrieb Konsolidierungspausen einzulegen. Für den primären Trend ist so ein Verhalten sehr gesund. Im Chart ist dies in einer klassischen Wellenbewegung zu sehen. Die temporären Aufwärtswings begannen jeweils zu brechen, nachdem die kurzfristigen gleitenden Durchschnittslinien von 30 bis 40 Tagen (in diesem Fall 38) getestet wurden (gelb markiert).

Dies ist auch jetzt der Fall: STADA ist seit September wieder knapp sechs Monate korrekturlos gestiegen und testet nun die kurzfristige Durchschnittslinie. Im Bereich von 40 Euro bahnt sich schon ein Widerstand an. Obgleich noch nichts zu sehen ist, vermute ich aufgrund der kurzfristig überkauften Situation, daß STADA in Kürze in eine neue Korrekturphase übergeht (vergleiche Februar-März und August-September 2001).
Der Kurs könnte 15 bis 20 Prozent korrigieren. Da STADA mittel- bis langfristig erste Wahl bleibt, erhalten wir so möglicherweise im März-April eine Chance zum Nachfassen.


Wenn auch Sie eine Frage zu einer bestimmten Aktie haben, schicken Sie mir einfach eine eMail mit Ihrem Anliegen.
Bitte beschränken Sie sich auf einen, maximal zwei Werte Ihrer Wahl.
Die Adresse für die Leserbriefe zur Technischen Analyse lautet : leserbriefe@taprofessional.de.
Ich finde es eine nette und gute Angewohnheit, wenn die Leserbriefe mit dem Realnamen unterzeichnet werden. Danke!


Gruß und Erfolg, Lutz Düvel
14.02.2002
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