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D a s e Z i n e d e r T e c h n i s c h e n A n a l y s e |
02.12.2001
Lutz Düvel beantwortet Leserbriefe
In dieser Ausgabe gibt es Antworten zu den Aktien von
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Mon, 26 Nov 2001 14:11:17 +0100 (CET), von Zafer Gülsar :
"Sehr geehrte Herr Düvel,
ich bitte Sie um eine Analyse von Bayer und Porsche.
Ich bedanke mich im Voraus.Mit freudlichen Gruß, Zafer Gülsar"
Lutz Düvel, www.taprofessional.de, 02.12.2001 :
In den 90er Jahren überzeugte der Aktientrend des Chemie-Riesen Bayer mit einer soliden Aufwärtsbewegung. Die untere (blaue) Aufwärtstrendlinie wird im ultra-langfristigen Chart ab 1990 über zehn Jahre nicht signifikant unterschritten. Die Performance vom Tief 1990 bis zum Hoch im Januar diesen Jahres liegt bei knapp 480% und entspricht damit nahezu der Verbesserung des DAX. Bayer ist ein Marktperformer.
Als Bayer jedoch im August diesen Jahres den Cholesterinsenker Baycol/Lipobay aufgrund von Nebenwirkungsmeldungen vom Markt nehmen muß und vor einer erheblichen Unterschreitung der Gewinnprognose warnt, bricht der Kurs drastisch ein. Erstmals seit 1990 wird der Aufwärtstrend signifikant verletzt (gelb markiert).
Bayer ist ein klassischer Blue Chip mit enormer Substanz, der aufgrund von Sonderfaktoren erheblich aus der Bahn geworfen wurde. Charttechnisch erhält die Aktie ein neutrales Rating, so lange sie sich in der Zone 33 bis 40 Euro aufhält. Bei 32 bzw. 29 Euro bietet sich die Platzierung eines Stopp-Loss-Limits an. Einige Analysten empfehlen die Aktie schon jetzt als Langfrist-Investment zum Kauf. Als technisch orientierter Investor sollte man meiner Einschätzung abwarten, bis Bayer den nächsthöheren Widerstand bei 40 Euro knackt.
Zunächst hielt sich die Aktie in der Unterstützungszone im Bereich von 35 Euro. Nach den Anschlägen auf das World-Trade-Center wird aber auch die 30er Linie kurzfristig unterschritten.
Sun, 14 Oct 2001 21:43:54 +0200, von Konstantin Oettel :
"Hallo Herr Düvel,
Check Point Software (WKN 901638) wurde zuletzt am 02.02.2001 und Porsche (WKN 693773) am 09.05.2001 von Ihnen analysiert. Über eine Meinung zur aktuellen Situation würde ich mich freuen!
Gruß, Konstantin Oettel"
Lutz Düvel, www.taprofessional.de, 02.12.2001 :
Wie auch viele andere Luxusgüterhersteller wurde der Kurs von Porsche nach den Anschlägen in New York erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Vom 11. bis zum 20.September brach die Aktie um 38 Prozent auf 220 Euro im Tief ein. Allerdings wurden die Verluste in den letzten zwei Monaten komplett aufgeholt (gelb markiert) - Porsche notiert aktuell wieder ganz knapp unter dem All-Time-High.
Es mag zwar so sein, daß die ehrenwerte Kundschaft der PS-Boliden am wenigsten von konjunkturellen Schwächephasen beeindruckt wird. Wie bereits in den Leserbriefen Ausgabe Nr.34 vom 07.05.2001 erwähnt, erzielt das Unternehmen einen Großteil der Umsätze in den Staaten. Und dort scheint der Konjunktureinbruch doch stärker zu sein, als man bislang annahm. Am Freitag letzter Woche wurde der Rückgang des BIP im 3.Quartal mit -1,1 Prozent angegeben. In der ersten Schätzung ging man noch von -0,4 Prozent aus.
In diesem Umfeld wird es Porsche nicht leicht fallen, die hohen Wachstumsraten aufrecht zu erhalten. Trotzdem - die Aktie ist immer noch eine sehr gute Halteposition, die man aktuell mit einem Stopp-Loss-Limit bei etwa 360 Euro absichern könnte.
Fri, 23 Nov 2001 06:25:59 -0800, von Viktor Neufeld :
"Guten Tag Herr Düvel,
mich interessiert Ihre Meinung zu Constantin. Im Vergleich zu anderen Medienwerten (Senator, Helkon..) hat sich der Kurs bisher nur geringfügig erholt.
Danke, Viktor Neufeld"
Lutz Düvel, www.taprofessional.de, 02.12.2001 :
Bis auf den Überraschungserfolg des Films "Der Schuh des Manitu" hört man von Constantin nichts Gutes. Die Konzernjahresziele wurden deutlich zurückgenommen, im Oktober meldete das Medienunternehmen von Bernd Eichinger, daß es zu Verschiebungen von Verleihstarts kommen wird. Nun werden im laufenden Jahr nur 16 der ursprünglich 25 geplanten Filme gestartet. Als Grund wird das Marktumfeld in Deutschland und den USA genannt. Die Constantin AG fliegt zudem aus dem NEMAX 50.
Die kurzfristige Rally bei den Medienwerten des Neuen Markts scheint gelaufen zu sein. Auch Senator, die zu den stärksten Gewinnern zählte, ist nach negativen Meldungen und Zahlen deutlich zurückgekommen. EM.TV schwächelt nach wie vor.
Mindestens diese nun als Widerstand geltende Marke sollte die Aktie nehmen, um das klar negative Rating zu verlieren.
Wed, 21 Nov 2001 21:01:10 +0100, von Heinz Renninger :
"Sehr geehrter Herr Duevel
Können Sie mir Ihre Einschätzung zu cmgi übermitteln
Besten Dank
Heinz Renninger"
Lutz Düvel, www.taprofessional.de, 02.12.2001 : Eine aktuelle Einschätzung zu CMGI finden Sie in der vorhergehenden Ausgabe der Leserbriefe Nr.56 vom 22.November.
Mon, 29 Oct 2001 04:45:07 EST, von Dietrich Lehmann :
"Sehr geehrter Herr Duevel,
wie sieht Ihre Einschätzung zu Peoplesoft (PSFT) - auch im direkten Vergleich zu Siebel - derzeit aus? Charttechnisch ergibt sich bei PSFT im Grunde doch eine gewaltige Tradingrange zwischen 20$ und 50$.
Vielen Dank. Dietrich Lehmann"
Lutz Düvel, www.taprofessional.de, 02.12.2001 :
Das sehe ich so wie Sie. Peoplesoft macht sowohl technisch als auch fundemantal einen guten Eindruck. Der konjunkturellen Schwäche trotzend, hat das Unternehmen das 3.Quartal mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. Der Gewinn stieg gegenüber der Vorjahresperiode kräftig um 113 Prozent auf 50 Mll.$. In den vergangenen Quartalen wurde die Analystenerwartung regelmäßig übertroffen.
Trotz des starken Wachstums ist Peoplesoft nicht mehr günstig. In der Zone von 40 Euro gerät sie an erste Widerstände, die den Aufwärtstrend ja bereits bremsen. Das Rating ist noch positiv, einen Ausbruch über die Range sollte man meiner Einschätzung nach nicht erwarten.
Noch kurz zu Siebel Systems : Mit dem (braunen) Pfeil ist wiederum der Zeitpunkt der letzten Technischen Analyse markiert, die in den Leserbriefen Ausgabe Nr.40 vom 26.06.2001 veröffentlicht wurde. Erwartungsgemäß hatte Siebel einige Wochen später den Abwärtstrend fortgesetzt und drittelte sich in den Folgemonaten.
Siebel droht gerade am nächsthöheren Widerstand bei 28 Euro abzuprallen. De facto ist der übergeordnete Abwärtstrend noch intakt. Dies würde sich erst ändern, wenn sich der Kurs über 40 Euro etablieren kann.
Wenn auch Sie eine Frage zu einer bestimmten Aktie haben, schicken Sie mir einfach eine eMail mit Ihrem Anliegen.
Gruß und Erfolg, Lutz Düvel
Bitte beschränken Sie sich auf einen, maximal zwei Werte Ihrer Wahl.
Die Adresse für die Leserbriefe zur Technischen Analyse lautet : leserbriefe@taprofessional.de.
Ich finde es eine nette und gute Angewohnheit, wenn die Leserbriefe mit dem Realnamen unterzeichnet werden. Danke!
02.12.2001
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