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Editorial Sell Out beim Gold Intermarketanalyse: Gold und CRB-Index Buchempfehlung: Magee Leserbriefe Link der Woche
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TA professional, Mi, 23.06.99, ld. In der Ausgabe vom 11.05.99 wurde an dieser Stelle auf die kritische Situation der amerikanischen Kapitalmarktrenditen eingegangen. Obgleich sich der US-Markt in den vergangenen Tagen erstmals seit Wochen wieder von seiner freundlichen Seite zeigte - besonders der NASDAQ konnte davon profitieren - die Gefahr ist noch nicht gebannt. Deshalb werden wir in dieser Ausgabe nochmals eingehend die Hintergründe und die aktuelle Zinsentwicklung behandeln. Es gibt einen Hoffnungsschimmer. Er glänzt gelb und seine physikalische Schwere setzt sich nun auch nachhaltig im Chart durch : Das Gold stürzt ab. Kurz nach der technischen Besprechung in der letzten Ausgabe brach die BAAN-Aktie weiter aus. Schnell war das erste Kursziel von ca. Euro 14 erreicht. Aktuell notiert eine Aktie des Unternehmens bei etwa Euro 15. Aus rein charttechnischer Sicht wären erste Gewinnmitnahmen auf dem erreichten Niveau 14-15 Euro angebracht. Kurzfristig kam jedoch eine Meldung herein, die eine Entscheidungsfindung erschwert. n-tv meldete gestern abend im Videotext folgendes :
Gruss, Lutz Düvel [ Manager Deutsches Finanz Forum, CompuServe ]
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TA professional, Mi, 23.06.99, ld. Nun bereits schon fast 3 Jahren ist mit dem Gold nicht mehr viel los. Anfang 96 notierte die Unze letztmals kurz über dem stattlichen Niveau von 400$. In den Folgejahren entwickelt die Preiskurve eine klassische Treppenbildung. D.h. jeder Durchbruch einer Unterstützung folgt nach einer Weile ein Pull-Back von unten. Anfang 97 und zuletzte in der großen Konsolidierung von Anfang 98 bis Mitte diesen Jahres wurden descending triangle-Strukturen ausgebildet. Negativ. Dennoch keimten noch im ersten Halbjahr 99 immer wieder positive Prognosen für das gelbe Metall auf. Einige Goldminen wurden währenddessen vorzeitig nach oben gezogen. Als die britische Notenbank am 20.05.99 meldete, größere Mengen ihrer Goldbestände abgeben zu wollen, war es aus. Das Gold bricht durch die massive Unterstützung 280 und zerstört die Hoffnungen der Gold-Fans. Tatsächlich sind Goldverkäufe der Notenbanken in den letzten Jahren häufig vorgekommen. Doch nicht in diesem Maße. Die Bank of England will sich von der Hälfte ihres Gesamtbestands trennen. Um die Bedeutung des 280er-Breaks einschätzen zu können, reicht selbst unser Langfrist-Chart mit maximaler Historie-Anzeige nicht aus. Denn mit Kursen unter 280 bewegt sich das Gold auf einem 20jährigen Tief! Die 280er Unterstützung startet genau am 25.02.85 - einem temporären Tief bei 284,1$, der hier leider nicht mehr zu sehen ist. Fakt ist jedoch, daß sich das Gold unterhalb von 280$ in einem völlig widerstandslosen Raum befindet. Nur die ältesten Anleger unter Ihnen werden sich an die Hausse erinnern, die die Unze Gold Ende der 70er Jahre vorlegte : der Preis schoß mit nur kurzen, scharfen Korrekturen senkrecht aufwärts - von Ende 1977 und 157,20$ auf mehr als 860$ im Januar 1980!Während dieser Fahnenstangenbildung wurden keine längeren Pausen bzw. Konsolidierungen eingelegt. Aus diesem Grunde sind jetzt auch keine bedeutenden Unterstützungszonen unterhalb 280$ zu erwarten. Denkbar ist die Ausbildung eines Pull-Backs in Kürze - für wenige Tage oder Wochen zurück an den Widerstand 280$. Viel mehr sollte man IMO jedoch nicht erwarten. Charttechnisch dürfte das Gold nun mittel- bis langfristig ins bodenlose fallen.
Unabhängig von der Charttechnik wird der Goldmarkt permanent von Meldungen über geplante oder vollzogene Notenbankverkäufe verunsichert. Desweiteren kann man m.E. im ausgehenden Jahrtausend allgemein einen Trend "weg von Materie" erkennen.
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TA professional, Mi, 23.06.99, ld. Die Prognose einer sehr starken Gold-Baisse (siehe Analyse Sell Out beim Gold) wird besonders interessant, wenn man das Gold nicht nur allein sondern in einer Intermarket-Untersuchung betrachtet. Es ist allgemein bekannt, daß das Gold in heutigen Zeiten keine größere industrielle Bedeutung mehr hat. Es wird hauptsächlich nur in der Schmuckindustrie weiterverarbeitet. Daraus zu schließen, daß eine Veränderung seines Preises keine oder nur geringe Auswirkungen auf die gesamten Rohstoffpreise hat, wäre jedoch falsch. Vergleichen Sie hierzu einen langfristigen Gold-Chart mit einem des CRB Futures Index der US-Warenterminpreise : (wenn Sie jeweils auf den Chart klicken, können Sie einfach vergleichen) IMO ist eine sehr starke Korrellation beider Kurven unverkennbar. Mehr noch läuft das Gold den CRB-Trends vor. Auch der amerikanische Buchautor John Murphy erkennt in seinem Klassiker zur Intermarketanalyse eine sehr gute Indikatorfunktion des Goldes für den zukünftigen Rohstoffpreis-Trend.
Der CRB-Index korrigiert zwar seit ein paar Monaten, dennoch hat er die extreme Baisse mit dem Break der 200er Unterstützung (siehe Turnaround Jahreswechsel 92/93) signifikant bestätigt und ein weiteres Verkaufsignal ausgelöst.
Diese Erkenntnis ist deshalb so interessant, weil die Rohstoffpreise natürlich die im Moment ach so genau beobachtete Inflation beeinflussen. Kommt es beim CRB-Index nicht zu einer nachhaltigen Wende, kann die Inflation nur schwerlich stärker anziehen.
Zugegeben, eine lange Argumentationskette. Trotzdem meine ich, daß dieser Lichtblick ausgelöst durch eine sich verstärkende Baisse beim Gold nicht von der Hand zu weisen ist.
In diesem Fall wären die Aktienbörsen nicht mehr zu halten.
Es scheint, als sei die Wall zum steigen verdammt. [ zum Anfang ]
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