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Update Gold: Jetzt kommt's drauf an!

TA professional, Mo, 14.04.2003,
ld.

Willkommen zum neuen Update der charttechnischen Situation des Gold-Preises!
In medias res: Die letzte Ausgabe liegt schon etwas weiter zurück, deshalb wiederholen wir zum schnellen Einstieg nochmals die maßgeblichen charttechnischen Aspekte, die der Kursverlauf der Gold-Unze in der Vergangenheit lieferte.

Chart: Unze Gold in US-Dollar - langfristig  (Klick zentriert)

Für das zweite Halbjahr 2002 kann nun hinzugefügt werden:

Im Chart mit einem (braunen) Pfeil unten rechts markiert ist der Zeitpunkt der ersten positiven Erwähnung des Goldpreises (siehe PREMIUM-Ausgabe vom 18.05.2001). Das Gold verdiente zu dieser Zeit m.E. erstmals nach vielen Jahren die Aufmerksamkeit der Bullen, weil das grosse Doppel-Tief in Zeit und Größe in etwa einer Umkehrformation entsprach, die nach einer so langen Baisse zu sehen sein muss.

Im weiteren Verlauf der Aufwärtsbewegung überwogen die positiven Aspekte, sodaß auch an dieser Stelle die Überzeugung wuchs, daß es sich hier um mehr handelt, eine bedeutende Trendwende vollzogen wurde, der sich eine langfristige Aufwärtsbewegung anschließt.

Rechts oben mit einem (braunen) Pfeil markiert ist der Zeitpunkt des letzten TA professional Gold-Updates (25.November 2002), in dem ausgiebig auf die mittelgroße ascending triangle-Struktur eingegangen wurde. Insbesondere da diese Formation schon sehr weit fortgeschritten war, bestand das erhöhte Risiko eines technical failure, eines charttechnischen Fehlsignals.

Doch schon in den Folgetagen, Anfang Dezember, stellte sich heraus, daß diese Befürchtung unbegründet war. Mit großen Tages- und Wochengewinnen bricht die Unze aus dem ascending triangle aus und liefert damit ein sehr starkes Kaufsignal. Und wie erwartet setzt nach der monatelangen Konsolidierung im Dreieck ein gewaltiger Thrust ein. Es ist Druck in der Leitung, der im (folgenden) Chart auf Wochenbasis in langen weißen Candle-Stick-Elementen erkennbar wird.

Ein Thrust wurde an dieser Stelle erwartet, doch nachdem die (kleineren) Widerstandslinien bei 340$ und 360$ zum Jahreswechsel ohne merkliche Korrekturen oder Konsolidierungen mit hoher Geschwindigkeit durchbrochen werden, scheint die Erwartung übererfüllt zu werden. Das Gold gerät wie im Mai-Juni 2002 in eine Übertreibung:
Chart: Unze Gold in US-Dollar - mittelfristig  (Klick zentriert)
Ende Dezember bricht der Preis aus dem aufwärts gerichteten Trendkanal und entfernt sich erstmals sehr weit von der oberen (roten) Widerstandslinie (gelb markiert). Der außerordentliche Thrust wird erst im Bereich des nächsthöheren Widerstands ausgebremst, den man aus der Langfrist-Historie herleiten kann. Dies ist die Zone 380$-400$, die letztmals in den Jahren 1994-1996 eine sehr starke und exakte Unterstützung darstellte.

Korrektur war überfällig
Innerhalb von nur gut zwei Monaten hat das Gold in der Thrust-Phase knapp 20% zugelegt. Seitens der Technischen Analyse ist das sogar einwandfrei, denn auf dem Langfrist-Chart ist zu sehen, daß die Zone zwischen 330$ und 380$ nahezu keine bedeutenden Widerstände bietet. Die Geschwindigkeit, in der sich dieser Befreiungschlag entwickelte ist dennoch beachtlich. Spätestens ab Januar geriet das Gold dabei in eine schwer überkaufte Situation. Eine Korrektur war überfällig. Auch ein Trendbestätigungs-Indikator zeigt die Übertreibung deutlich:
Chart: Unze Gold in US-Dollar - TBI-Indikator/Trendbestätigungsindikator  mittelfristig  (Klick zentriert)

Abwärtskorrektur
Die Trendwende nach unten begann, als die Unze mit intraday-Höchstkursen von 390$ nahezu die magische Marke von 400$ antastete, die seit 1990 nicht mehr nachhaltig überschritten wurde. Ebenso schnell wie es zuvor aufwärts ging, rauscht das Gold nun wieder abwärts.

Bemerkenswert ist, daß sich der Trend unter charttechnische Gesichtspunkten auf wie abwärts sehr gut verhält! Ende Februar wird der Rückfall in den Aufwärtstrendkanal mit einer Konsolidierung auf dem Niveau der oberen Widerstandslinie eingeleitet (derzeit ca. 350$). Ende März folgt die nächste Konsolidierung, als bei etwa 330$ die verlängerte Aufwärtstrendlinie des ascending triangles gestreift wird.

Wir wechseln dazu in die hohe Auflösung des einjährigen Linien-Charts. Mit (braunen) Pfeilen markiert sind die Zeitpunkte der letzten Analysen (24.September 2002, 21.Oktober 2002, 25.November 2002):
Chart: Unze Gold in US-Dollar - kurzfristig  (Klick zentriert)

Jetzt kommt's drauf an!
Vor wenigen Tagen hat die Unze im Tief 320$ gestreift und beginnt nun erneut zu konsolidieren: der Abwärtstrend wird auf diesem Niveau merklich abgebremst, intraday sieht man immer wieder kleine Aufwärts-Rallyes, die Tageschlusskurse ziehen leicht an und liegen momentan bei etwa 325$ - damit hat das Gold genau das Ausgangsniveau des letzten bedeutenden Kaufsignals erreicht, das im Dezember vergangen Jahres mit dem Abschluss des ascending triangles generiert wurde.

Die Übertreibung ist völlig abgebaut worden. Das ist in jedem Chart und auch mit dem obig dargestellten Trendbestätigungsindikator zu erkennen. Alle Bewegungen, auch der jüngste Abwärtsswing, liegen noch im charttechnischen Erwartungsbereich. Dementsprechend ist jetzt - in Tagen bis maximal Wochen - mit einer erneuten Trendwende nach oben zu rechnen:

Ganz klar, die Abwärtsbewegung, bei der es momentan noch keine sicheren Anhaltspunkte gibt, sie nicht als reine Abwärtskorrektur zu bezeichnen, führte sehr weit zurück. An dieser Stelle wird diese Bewegung jedoch immer noch als Throw-Back eingeschätzt. D.h. der Aufwärtstrend, der schon seit 2001 läuft und deshalb mittlerweile als langfristig bezeichnet werden muß, ist noch intakt.

Wir haben im Dezember ein neues starkes Kaufsignal erhalten, daß von den Goldpessimisten einfach unter den Teppich gekehrt wird. Diese Gruppe, die den Thrust völlig verpasst hat, jubelt momentan angesichts der schweren Korrektur. Fakt ist aber, daß wir seitens der Technischen Analyse noch kein ernstzunehmendes Verkaufsignal erhalten haben. Nur kleine Faktoren stören, wobei der Break der verlängerten Aufwärtstrendlinie des ascending triangles Anfang April und die nach und nach an Momentum verlierende langfristige 200-Tage-Durchschnittslinie zu nennen sind.

Weitere Verluste in der Unze dürfen jetzt nicht mehr anfallen. Die Unze befindet sich jetzt in einer entscheidenden Phase, die sowohl von den Bullen als auch von den Pessimisten höchste Aufmerksamkeit fordert. Bei einem signifikanten Break der Marke von 320$ erhalten wir ein erstes negatives Signal. Im Hinblick auf Goldminen-Investments muß irgendwann die Reißleine gezogen werden.

Viele Goldbullen machen es sich m.E. etwas zu leicht, indem sie sagen, das Gold müsse nicht, könne aber möglicherweise nochmals unter 300$ abtauchen, um erst dann in eine langfristige Hausse überzugehen. Aufgrund solcher Behauptungen entsprechende Investments einfach blind durchzuhalten, ist mit erheblichen Risiken verbunden. Solche Prognosen sind wertlos bis gefährlich und werden von TA professional absolut nicht geteilt.

An dieser Stelle wird empfohlen, sich beim Gold - wie bei allen anderen Investments auch - konsequent zu verhalten. D.h. auf bestimmte Signale müssen wir reagieren. TA professional schlägt als Stopp-Loss allgemein für das Gold ein Limit knapp unter 310$ vor.

Bei Veränderungen der Lage folgen weitere Updates - wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, abonnieren Sie den kostenlosen TA professional Newsletter (Infos siehe unten).

Goldminen-Update
Da sich die Goldminen individuell verhalten, ist es im Einzelfall von Vorteil, diese gesondert zu betrachten. Eine aktuelle Analyse der von
TA professional im letzten Jahr vorgestellten Minen können Sie jetzt im Rahmen des PREMIUM-Angebots abrufen. In dem neuen Artikel finden Sie ausführliche aktuelle Bewertungen von Avgold, Bema Gold, Harmony Gold Mines und Croesus Mining:
· Goldminen-Update April 2003 abrufen


Gruß und Erfolg, Lutz Düvel
[ TA professional Herausgeber ]
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