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Deutsche Bibliothek - ISSN 1616-1831
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06.02.2000

Technische Analyse, Chartanalyse, Charttechnik von Aktien und Indices

In dieser Ausgabe werden folgende Werte untersucht:

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Realnetworks

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www.taprofessional.de, So, 06.02.2000, ld.
Realnetworks korreliert stark mit den Zyklen des AMEX Internet Index, der in der letzten Ausgabe behandelt wurde. Genau wie der Index läßt sich auch diese Aktie nur mit viel Toleranz kanalisieren. In unserem Schaubild beschränken wir uns bei Realnetworks daher gleich auf die (in Uptrends immer) wichtigere untere (blaue) Unterstützungslinie.

1998 wurde Realnetworks lange Zeit von der (roten) waagerechten Widerstandslinie auf ein Niveau unter 20 Euro beschränkt. Danach ver5fachen sich die Notierungen bis die Internetaktien-typische Korrekturphase im Sommer anbricht.

Chart: Realnetworks
Ab "Internetaktien-Stichtag" 05.08.1999 geht es erneut zur Sache, Realnetworks gehört zu den "guten" Werten wie eine CMGI oder die gleich folgende Broadvision, die den Widerstand ausgehend vom April-Top schnell überwinden. Kaufsignal.

Der scharfe Rückgang vom bisherigen High 177 Euro bis ca. 113 im Dezember ist charttechnisch nicht kritisch. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich nur um einen bestätigenden Throw-Back. Als Throw Back bezeichnet man den nach einem entscheidenden Break einsetzenden Test der vorher überwundenen Widerstandslinie. Der psychologische Hintergrund ist klar : Anleger, die schon vor dem Break investiert waren, nehmen Gewinne mit. Wenn die Aktie dadurch zurück auf das Widerstandsniveau fällt (in diesem Fall ca. 100 Euro), wittern weitere Anleger auf wieder annehmbaren Niveau eine zweite Chance und steigen ein. Widerstand wird zu Unterstützung.
Ein Throw Back verletzt den Ex-Widerstand nicht signifikant und gilt als Bestätigung des erfolgreichen Breaks.

Solange nicht mal die steil aufwärts strebende (fett blaue) Unterstützungslinie verletzt wird, ist Realnetworks charttechnisch in Ordnung. Mit wieder deutlich anziehenden Kursen ist erst zu rechnen wenn der neue Top-Widerstand bei etwa 170+ Euro gebreakt wird.

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Broadvision

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www.taprofessional.de, So, 06.02.2000, ld.
Obgleich in den Grundzügen sehr ähnlich, wirkt der Chart von Broadvision auf mich ganz anders als der von Realnetworks. Die Zyklen lassen sich bei Broadvision ziemlich gut kanalisieren, wobei der Aufwärtstrend seit Ende Mai 1999 schon als imposant bezeichnet werden kann.

Chart: Broadvision
Nicht nur, dass Broadvision bereits im August das April-High überschritten hatte (während andere Werte dieser Sparte erst dann drehten), auch die Performance ist spitzenmässig. In weniger als einem Jahr, seit Mai 1999 steigt Broadvision weit über 1000%. In dieser Hinsicht ist Broadvision auch von ganz anderem Kaliber als Realnetworks - vergleichen Sie die Toleranz des gesamten sichtbaren Zeitraums von 5568% gegenüber "nur" 2670% bei Realnetworks ...

Solch ein Ausbund an Stärke ist normalerweise verbunden mit dem erhöhtem Risiko von negativen Ausschlägen. Doch zumindest seit 1,3 Jahren trumpft Broadvision mit verhältnismäßig wenigen Korrekturen. Die Volatilität ist bei doppelt so starker Performance sogar schwächer als die von Realnetworks. Positiv.

Die Konsolidierung seit Jahresanfang tut Broadvision gut und solange die untere (blaue) Aufwärtstrendlinie nicht nachhaltig unterschritten wird, ist die Aktie charttechnisch weiterhin okay.

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Beyond.com

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www.taprofessional.de, So, 06.02.2000, ld.
Ganz ungewohnt - eine dot-com-Aktie mit einem Abwärtstrend. Die Historie der Beyond.com ist noch nicht allzu lang, sodaß charttechnisch nicht viel machbar ist.

Während im 1.Halbjahr 1999 andere Webs unglaublich starke Trends entwickeln, dümpelt Beyond.com seitwärts in einer Range von ca. 20-30 Euro.

Chart: Beyond.com
Mit Unterschreitung der waagerechten (blauen) Unterstützung setzt ein Abwärtstrend ein, aus dem sich Beyond.com bis heute nicht befreien konnte. Die für diese Aktiengattung typische Wende in der ersten August-Woche fällt bei Beyond.com komplett aus. Verlust seitdem -50%. Was für eine Underperformance !

Letztmals im November startete die Aktie einen ernstzunehmenden Ausbruchsversuch, der im Bereich 12-13 Euro scheiterte. Aktuell müßte Beyond.com mindestens auf/über 9 Euro steigen, um ein frühes Kaufsignal zu generieren. Erstes Ziel dann 12-13. Noch ist der Downtrendkanal jedoch völlig intakt.

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Check Point Software

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www.taprofessional.de, So, 06.02.2000, ld.
Der enge, sehr exakte Aufwärts-Trendkanal von Check Point Software erinnert gleich an die erst in der letzten Ausgabe besprochenen JDS Uniphase. In einem Relativ-Vergleich ähneln sich die beiden Aktien stark - auch die Performance ist fast gleich.

Chart: Check Point Software
Wie JDS Uniphase beginnt Check Point Software im Oktober zu beschleunigen und läuft seitdem mit einem stärkeren Momentum aus dem Trendkanal. Die (erst rote) Widerstandslinie wechselte dadurch in eine Unterstützung (rot-blau).

Auch der neue steilere Trend läßt sich gut mit Trendlinien beschreiben (schwach blau). Es ist aber nicht auszuschließen, das Check Point Software in den gemächlicheren Trendkanal zurückfällt. Ohne dass dadurch der primäre Uptrend eine Gefährdung erleiden würde, wären so bis zu 50% Verlust möglich.
An Stopps denken!


Bevor wir zum Dow Jones kommen, gibt es als Bonus in dieser Ausgabe eine knappe TA von der namentlich leicht verwechselbaren Checkpoint Systems :

Chart: Checkpoint Systems
Auch wenn die Checkpoint Systems hinsichtlich der Performance bei weitem nicht mit Check Point Software zu vergleichen ist - rein charttechnisch ist sie viel interessanter. Etwas für TA-Liebhaber.
Nach einem schweren Absturz in 1998 mit mehr als 70% Verlust, sehen wir eine riesige Bodenbildung in Form eines symmetrical triangles. Ende 1999 wird die (tief blaue) Unterstützungslinie unterschritten, dennoch geht die Aktie nach diesem leidigen False Move in die Thrust-Phase über.

Aktuell wurde der waagerechte Widerstand bei ca. 12 Euro erreicht, der stärkste Widerstand auf dem Weg nach oben. Kurse über Euro 13 liefern das nächste Kaufsignal.

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Update: Dow Jones Industrial Index

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www.taprofessional.de, So, 06.02.2000, ld.
Der Dow Jones Industrial Index wurde an dieser Stelle erstmals am 01.12.1999 in der Online-Ausgabe Nr.3 behandelt. Was hat sich seitdem getan?
Mit Kursen über 11.000 Punkten kehrte der Jonas im Dezember in den leicht aufwärts gerichteten Kanal zurück. Ende des Jahres kann auch das August-Top überschritten werden, es folgt aber ein scharfer Rückwurf auf 11.000 Punkte in den ersten Januartagen. Der nächste Run auf 12.000 Punkte wird danach nochmals sofort zurückgeworfen.

Chart: Dow Jones Industrial Index
Die charttechnische Beurteilung hat sich mit den Schwächeanfällen im Januar nicht verbessert und ist nur noch neutral. Im Vergleich zum prosperierenden NASDAQ-Index wirkt es, als leide der Dow zunehmend an Konditionsschwäche. Im Moment wird zum 2.Mal in nur 5 Monaten die langfristige 200 Tage Durchschnittslinie verletzt. Mit etwa 11.000 Punkten notiert der Index auch unterhalb des Trendkanals.
Bis mindestens 10.500 ist m.E. Luft, ohne daß die Lage charttechnisch kritisch wird. Trotzdem sollte man den Dow Jones zur Zeit verstärkt beachten.

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Gruß und Erfolg, Lutz Düvel
06.02.2000
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