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Leserbriefe: TA professional Auszeit

TA professional, 20.08.2007,
ld.

TA professional hat in der vergangen Zeit der Untätigkeit etliche eMails erhalten, in denen gefragt wurde, wieso denn keine neuen Artikel kommen, ob das Angebot eingeschlafen sei etc.

TA professional ist nicht eingeschlafen, tot oder gar pleite. Im Gegenteil. Seit der hier frühzeitig prognostizierten Punktlandung, 2200 Punkte im DAX, haben wir in den letzten vier Jahren eine wirklich tolle Hausse erlebt, die man weitestgehend problemlos mitnehmen konnte; zuvor wurden an dieser Stelle seit etwa 2000/2001 Anlagen in Minen empfohlen, sodaß selbst die schwerste Baisse-Phase der Nachkriegszeit mit sehr guten Kurssteigerungen übersprungen werden konnte. Besser noch: insbesondere die vorgestellten, auf Base-Metals fokussierten Minen, die damals angesichts eines völlig überkauften Bullenmarkts zur Absicherung gedacht waren (und noch zu Spottpreisen gekauft werden konnten), entwickelten sich in den vergangenen Jahren als wahre Cash-Cows!

Das heisst, TA professional hat nach etlichen wunderbaren Jahren und erstmals seit dem Start dieses Angebots im Jahr 1999 u.a. aus internen Gründen ganz einfach eine längere Auszeit genommen. Das mag dem einen oder anderen als wenig geschäftstüchtig erscheinen. An dieser Stelle wird das einfach als Unabhängigkeit angesehen, die an der Börse ungemein wichtig ist.

Eine Wirtschaftszeitung oder ein Börsenverlag ist dagegen alles andere als unabhängig, auch wenn diese Eigenschaft sogar immer wieder herausgestellt wird. Wer eine größere Redaktion zu unterhalten hat, wurde in den Baisse-Jahren 2002-2003 mit Problemen konfrontiert: Die Abrufe schwinden, die Auflage bricht total ein. Entsprechende Ausfälle bei den Einnahmen/Anzeigenkunden zwingen dazu, daß Redakteure entlassen werden müssen, womöglich ganze Print-Objekte von einem Verlag eingestellt werden.
Börsen-technisch zur Unzeit.

Als freiberuflich aktiver Autor kann ich mich gut daran erinnern, wie von Verlegern so ab 2002 plötzlich keine Artikel mehr verlangt wurden. Hinweise darauf meinerseits, daß es doch genau jetzt wichtig wäre, sich zu positionieren und positiv gestimmte Artikel zu bringen, Kauf-Empfehlungen auszusprechen, stießen beim Chefredakteur auf taube Ohren: "Börse interessiert doch eh keinen mehr."
Wie weitsichtig.

Bei den Newsletter-Abonnenten von TA professional sah das selbstverständlich ähnlich aus. Es gab spätestens im Verlauf 2002, DAX steil abwärts gerichtet unter 4000, etliche Abmeldungen. M.E. völlig grundlos, an dieser Stelle gab es seit Start im Jahr 1999 eigentlich keinen großartigen Reinfall: Der New-Economy-Schrott wurde immer wieder mit Verkaufratschlägen überzogen, im schlechtesten Fall stiegen als kaufwürdig vorgestellte Titel nicht, blieben flat, die Mehrheit dagegen legte rasant zu - über Jahre! Bspw. Krones, Walter, Pfleiderer, Sulzer, Bijou Brigitte, Saurer, Esprit, Minen, Gold. Und es ist überhaupt nicht so, daß diese Auswahl die Beste von Hunderten empfohlenen Werten darstellt, so wie es bei regelmäßig erscheinenden Publikationen zwangsweise der Fall ist, weil bei denen nun mal ständig etwas Neues gebracht werden muß.

TA professional geht da, wie immer wieder angemerkt wurde, ganz anders vor: Es muß kein Heft oder Newsletter wöchentlich gefüllt werden, nur ganz selten werden Aktien vorgestellt, die wirklich aussichtsreich ausschauen. Es gab bislang kein bindendes Abonnement, ganz bewußt wurde eine Abrechnung via Pay-per-Click vorgezogen. Das heisst, man zahlt nur, wenn man will. Auch der Bezug des PREMIUM-Newsletters, der ausschließlich auf neue Artikel hinweist, ist völlig kostenlos und unverbindlich (problemlose Anmeldung via eMail an: subscribe-premium@taprofessional.de).
Bezüglich der Einnahmen aus kostenpflichtigen Abrufen tatsächlich ein schlechtes Geschäftsmodell.
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Angesichts unglaublicher Einstiegskurse, bspw. Allianz Anfang 2003 bei und auch unter 50 Euro (!) (später bei 100 nochmals an dieser Stelle vorgestellt), konnte sich der Autor dieser Zeilen es sich nicht verkneifen, manchen Newsletter-Abonnement-Kündiger 2003 direkt anzusprechen: "Wieso melden Sie sich denn jetzt gerade ab, das ist die Chance für etliche Jahre." Die Antworten klangen dann ähnlich wie die vom weiter oben zitierten grandiosen Chefredakteur. "Die Börse ist doch tot." o.ä.
Tja, da kann man nichts machen. Wie Kostolany schrieb: Börse ist Geld und Psychologie.
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Die längere Auszeit von TA professional ist Ausdruck des immanenten Dilemmas eines seriösen Börseninformationsdienstes:
In der Nähe von Tiefpunkten/Untertreibungen ist ein guter Börsenbrief-Autor selbst sehr aktiv, es gibt unglaublich viele Buy Opportunities, Abrufe sind aber gering und nur eine kleine Minderheit will überhaupt Kaufempfehlungen lesen (2003 ff).
Je weiter der Markt in die Nähe von Höchstständen/Übertreibungen gerät, nur noch selten unterbewertete Aktien gefunden werden können, desto inaktiver wird ein erfahrener Investor. Die Leser-Anzahl steigt zwar ständig, sogar immens, aber leider will nur eine Minderheit Verkaufempfehlungen lesen.

TA professional ist nicht daran interessiert, aufgrund irgendeines Hypes möglichst hohe Abrufe zu erzielen.
Seien Sie gewahr, es gibt etliche Anbieter, die nur das im Sinn haben und Erfolg nicht daran messen, ob die verkaufte Progose eintrifft, sondern nur am möglichst zahlreichen Verkauf der (oft fadenscheinigen) Prognose.
Bei vereinzelten Personen ist es leider noch viel schlimmer, womöglich gar kriminell, nämlich wenn versucht wird, zuvor selbst oder über Mittelsmänner gekaufte, im Grunde völlig wertlose Papiere durch den Verkauf an Leser zu vergolden (Stichwort Front Running). Damit hat schon so mancher unbedarfte Börsianer schlechte Erfahrungen gemacht, auch hierzulande in der jüngsten Vergangenheit ...

Das Angebot von TA professional ist aus dem puren und praxisorientierten Interesse an der Börsenwelt enstanden, not for a living.

Die hier beschriebene und aufrecht erhaltene Freiheit, an der Seitenlinie stehen zu dürfen, dem Markt eventuell auch einmal für längere Zeit völlig fern zu bleiben, ist ein immenser Vorteil gegenüber Institutionellen (insbesondere Fonds-Verwaltern), der von vielen privaten Anlegern völlig unterschätzt wird.
Man muss nicht immer dabei sein. Es ist ein Trugschluss, zu glauben, daß die Börse es immer honoriert, wenn nur täglich etliche Stunden investiert werden, viel zu viele Informationen aufgesaugt, Charts analysiert, Systeme getestet, Foren gescannt, Meinungen und Magazine gelesen, Sparten-Sender gesehen werden. Schon gar nicht, wenn das Chance-Risiko-Verhältnis nicht mehr stimmt.

Wie auch immer.
Wenden wir uns endlich den Charts zu, weil es wieder Zeit werden könnte, aktiv zu werden.

Gruß und Erfolg, Lutz Düvel
20.08.2007


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