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Deutsche Bibliothek - ISSN 1616-1831
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24.10.2000

Technische Analyse, Chartanalyse, Charttechnik von Aktien und Indices

In dieser Ausgabe werden folgende Werte untersucht:

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Exodus Communications Inc.

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www.taprofessional.de, Di, 24.10.2000, ld.
Die letzte Besprechung von Exodus gab es in der
TA professional Online-Ausgabe Nr.34 vom 15.08.2000. Tage später brach der Kurs der Aktie wie erwartet aus der ungenauen Ascending Triangle-Struktur aus (linke gelbe Markierung).

Chart: Exodus Communications Inc.
Der Break reichte jedoch nicht bis an die erwarteten 85 des März-Tops. Schon bei 75 verhungert der Trend und fällt Ende September unter die kurzfristige (blaue) Aufwärts-Trendlinie. Kurz danach wird auch die Unterstützungs-Linie knapp über 60 nach unten durchbrochen. Im Zuge des neuerlichen NASDAQ-Einbruchs wird Exodus weit zurückgeworfen, letzte Woche erreicht sie erneut die Unterstützung bei 40, die neben der 60er innerhalb der letzten 12 Monate am deutlichsten auffiel (siehe Dezember 1999, April, Mai und Juli 2000).

Da Exodus im August das März-Top nicht bestätigen konnte, ist sie per Definition weiterhin im Abwärtstrend. Unter 40 ist etwa 30 das nächste Kursziel. In dieser Lage muss das negative Rating aufrecht erhalten werden, bis Exodus mindestens 65 überschreitet.

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Intel Corp.

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www.taprofessional.de, Di, 24.10.2000, ld.
Die Intel-Aktie hatte sich im Frühjahrs-Einbruch sehr gut gehalten. Der Verlust hielt sich mit -19 Prozent von März bis April in Grenzen. Andere Computer-Werte korrigierten erheblich stärker. Auch erholte sich Intel in den Sommermonaten sehr schnell, wobei die Preis-Kurve ständig entlang der oberen (roten) Begrenzung des Trendkanals lief.

Chart: Intel Corp.
In der zweiten HighTech-Korrektur diesen Jahres erwischt es Intel aber umso kräftiger. Verstärkt durch enttäuschende Fundamental-Daten stürzt die Aktie im September um 50 Prozent. In einem Rutsch wird dabei die Unterstützung des gut zweijährigen Kanals, die langfristige 200 Tage Durchschnittslinie und auch eine sehr langfristige Aufwärts-Trendlinie durchbrochen. Erst die waagerechte Unterstützung im Bereich von 40 bremst den Sell-Out vollends aus.

Im oben links eingeblendeten Langfrist-Chart ist zu sehen, dass der Einbruch Intel leicht unter den Aufwärtstrend geworfen hat (gelb markiert). Noch ist das nicht kritisch, es kann sich um einen kurzfristigen Ausrutscher handeln wie im 3.Quartal 1998. Wenn die Kurse nun aber im Bereich 55 bis 60 abprallen, muss ein langfristiger Trendbruch in Betracht gezogen werden.

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Siemens

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www.taprofessional.de, Di, 24.10.2000, ld.
Bei Siemens ist momentan charttechnisch nicht viel zu machen. Letztmals lieferte der deutsche Elektro-Riese zur Mitte des Jahres 1999 starke Kaufsignale. Danach ging es eigentlich nur steil aufwärts, im Jahr 2000 konsolidiert die Aktie nachhaltig. Zur Zeit ist die kurzfristige Unterstützung bei 135 bis 140 von Wichtigkeit. Hier sollte Siemens nicht durchfallen, ansonsten drohen weitere Verluste.

Chart: Siemens
Die seit Monaten anhaltende Konsolidierung tut dem langfristigen Trend gut. Bewusst wird hier ein Ultra-Langfrist-Chart gezeigt, der die Kursentwicklung der letzten 10 Jahre darstellt. Da es sich um eine halblogarithmische Darstellung handelt, können Sie alle Veränderungen mit dem Prozent-Maßstab oben links (in diesem Fall 20%) abmessen.
Vergleichen Sie z.B. mal die prozentuale Veränderung, die Siemens in den Jahren 1990 bis 1996 vorgelegt hat mit denen zum Jahreswechsel 1999/2000. Nach vielen Jahren ist Siemens endlich aufgewacht. In Monaten legt sie doppelt so viel zu wie früher in Jahren. Eine Konsolidierung war überfällig.

Auch hinsichtlich der heutzutage üblichen Volatilitäten ist so ein Vergleich hilfreich. Ganz links gelb markiert ist der Crash von 1990 als Saddam Hussein in Kuwait einmarschierte. Der Einbruch war damals eine Riesensache - Siemens verlor etwa 35 Prozent in 3 Monaten. In dieser Grössenordnung ist die Aktie dieses Jahr schon zwei mal abgestürzt...

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Yahoo Inc.

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www.taprofessional.de, Di, 24.10.2000, ld.
Yahoo! wurde letztmals in der
TA professional Online-Ausgabe Nr.29 vom 10.07.2000 behandelt. Die Prognose, die Aktie nicht mehr weiter zu halten, erwies sich als richtig. Yahoo! hat sich erwartungsgemäß nachhaltig verschlechtert :
bis August hielt sie sich noch über der waagerechten Unterstützung bei ca. 120. Charttechnisch klassisch kommt es zu starken Abgaben als diese Linie im September durchbrochen wird (gelb markiert).

Chart: Yahoo Inc.
Unser Kursziel war die alte Trading-Range, die sich 1999 zwischen 60 und 90 etablierte. Bei 90 gab es nur einen kurzen Halt, die unterste Range-Begrenzung wurde am 17.10. mit 59 nahezu exakt getestet. Seitdem läuft eine Aufwärts-Korrektur.

Das charttechnische Rating von Yahoo! ist nach wie vor klar negativ. Aus dem langfristigen Aufwärts-Trend ist sie eindeutig rausgefallen (gelb markiert im unten rechts eingeblendeten Chart). Im besten Fall entwickelt Yahoo! in der Zone 60 bis 90 über Wochen einen Boden. Ein sehr frühes Kaufsignal wird mit einem Break bei 90 generiert.

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Nokia Corp.

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www.taprofessional.de, Di, 24.10.2000, ld.
Noch kurz zur NOKIA. Die letzte Analyse zu dieser Aktie gab es in der
TA professional Online-Ausgabe Nr.32 vom 01.08.2000. Derzeit unterschreitete NOKIA gerade die Unterstützungen bei ca. 50 und auch die langfristige 200 Tage Durchschnittslinie.

Im weiteren Verlauf wurde der Down-Swing zuerst im oberen Bereich der nächsttieferen Unterstützung bei 42 umgekehrt.

Chart: Nokia Corp.
Die Aufwärts-Korrektur bis Anfang September reicht genau bis zur verlängerten Widerstands-Linie, die bereits seit Februar diesen Jahres konstruierbar ist. Da NOKIA an diesem Widerstand von unten abprallte und im Oktober sogar die 40er Linie kurzzeitig unterschritten hat, verschlechterte sich die Lage nochmals.

Nur die schnelle und starke Erholung der letzten Tage birgt einen Hoffnungsschimmer, der sich aber als trügerisch herausstellen könnte. NOKIA ist immer noch im Abwärtstrend. Es ist einfach nicht auszuschliessen, dass wir hier eine grosse Wende im langfristigen Trend sehen.

Persönlich werde ich NOKIA erst wieder als Kaufkandidaten berücksichtigen, wenn sie sich über 55 etablieren kann. Bis dahin ist mir das Risiko zu hoch, dass sich die jüngste Erholung als Bullenfalle entpuppt. Ein Signal dafür erhalten wir mit der Reaktion bei Widerstand 50.


Gruß und Erfolg, Lutz Düvel
24.10.2000
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