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Deutsche Bibliothek - ISSN 1616-1831
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17.10.2000

Technische Analyse, Chartanalyse, Charttechnik von Aktien und Indices

In dieser Ausgabe werden folgende Werte untersucht:

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Razorfish Inc.

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www.taprofessional.de, Di, 17.10.2000, ld.
Einen Monat vor dem ersten Einbruch im HighTech-Sektor wurde Razorfish letztmals an dieser Stelle technisch analysiert (
TA professional Online-Ausgabe Nr.11 vom 21.02.2000). Schon Ende Februar fiel sie auf die derzeit wichtigste Unterstützung bei etwa 34 zurück und durchbrach diese Linie im März. Der Aufwärtstrend war damit beendet.

Chart: Razorfish Inc.
Von April bis August war bei etwa 17 eine starke Unterstützung erkennbar, über der sich der Kurs lange Zeit halten konnte. Nachdem auch dort nach dem Durchbruch ein Verkaufsignal ausgelöst wurde, sehen wir im September nur noch einen verkümmerten Pull-Back, der die relative Schwäche der Aktie dokumentiert (rechts gelb markiert).

Der neuerliche Sell-Out an der NASDAQ wirft Razorfish ohne Schwierigkeiten sogar durch das unterste Unterstützungs-Niveau bei ca. 12, auf dem im Jahr 1999 die Trendwende nach oben stattfand (siehe Langfrist-Chart unten links).
Wenn derart bedeutende Marken durchbrochen werden, verlieren auch die grössten Optimisten die Nerven. Razorfish hat allein seit September nochmals 60 Prozent verloren, vom Februar-High aus gemessen liegt der Verlust bis Freitag letzter Woche bei bitteren 90 Prozent. Dies ist denn auch der einzige Lichtblick - wenn man nicht davon ausgeht, dass das Unternehmen Razorfish pleite geht, gehört die Aktie auf jeden Fall auf die WatchList. Charttechnisch liefert sie zur Zeit jedoch noch keinerlei positive Signale.

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Marimba Inc.

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Bei der ebenfalls aus den USA stammenden Marimba sieht die Situation ähnlich der von Razorfish aus. Absolutes Top im Februar-März, erster Absturz mit etwa 70 Prozent Verlust bis Mai. Dann längere Konsolidierung über die Sommermonate, wobei die kurzfristigen Upswings jeweils am Widerstand 22 scheitern (vormals Unterstützung und Umkehr-Niveau im August 1999).

Chart: Marimba Inc.
Der zweite Sell-Out setzte jetzt erwartungsgemäss ein, als das Mai-Tief unterschritten wird. Knapp unter solchen Tiefstkursen liegen vermehrt Stopp-Loss-Limits, die dann bei einem Break wie Domino-Steine ausgelöst werden. Allein in den letzten beiden Wochen halbierte sich die Aktie nochmals. Auch bei Marimba liegt der Verlust jetzt ausgehend vom März-Top bei gut 90 Prozent.

Charttechnisch zeigt Marimba wie Razorfish aber noch keine Trendwende-Signale. Die vorliegende Historie der Aktienkurse liefert auf diesem Niveau auch keine weiteren Unterstützungs-Bereiche. Bei 13 wurde die letzte Chartmarke im September gebreakt. Mindestens dieses Niveau sollte Marimba wieder erreichen, bevor das klar negative Rating revidiert werden kann.

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adidas-Salomon

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adidas-Salomon hat nichts mit dem HighTech-Sektor gemein, so hat auch der Langfrist-Chart der Aktie, der oben rechts eingeblendet ist, keine Ähnlichkeiten mit denen, die sonst hauptsächlich an dieser Stelle behandelt werden. Bis 1998 war mit adidas-Salomon aber durchaus gut zu verdienen. Der Kurs stieg von 1996 in 2.5 Jahren um fast 400 Prozent.

Chart: adidas-Salomon
Seit April 1998 ist adidas-Salomon im Abwärtstrend, der bis in dieses Jahr reicht. Ausgehend von der Widerstands-Phase im Jahr 1996 liegt eine der wichtigsten Zonen zwischen 60 und 70 Euro. Im Februar vergangenen Jahres wurde diese Unterstützung nach Jahren erstmals getestet, woraufhin eine mittelfristige Aufwärts-Korrektur eingeleitet wurde. Ende 1999 fällt adidas-Salomon erneut auf die Unterstützung zurück und bricht Anfang diesen Jahres signifikant durch.

Die kurzfristige Aufwärts-Korrektur vom Februar-Tief bis Mai ist m.E. ein bestätigender Pull-Back. Die Tendenz in diesem Jahr ist trotzdem konsolidierend seitwärts. Da sich die Hoch- und Tiefpunkte seit Dezember recht gut mit Trendlinien verbinden lassen und diese auf einen Kreuzungspunkt hin streben, hat die Konsolidierung den Charakter eines Symmetrical Triangles. Symmetrical Triangles treten häufig als reine Konsolidierungs-Formationen auf, nach denen es weiter in Richtung des übergeordneten Trends geht. Manchmal bilden sie aber auch den Grundstein für eine Trendwende.
Mehr wissen wir erst, wenn adidas-Salomon die Dreiecks-Formation abschliesst. Je nachdem, wohin die Kurse ausbrechen, über 65 oder unter 55, liefert die Aktie ein stärkeres Kauf- bzw. Verkaufsignal. Bis November müsste die Entscheidung getroffen worden sein.

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Bea Systems Inc.

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In den vergangenen Ausgaben dieser TA haben wir mehrere Werte vorgestellt, die, obwohl sie zum TMT-Sektor gehörten, wenig oder gar nicht vom neuerlichen Einbruch des Gesamtmarkts tangiert wurden. Die amerikanische Bea Systems gehört auch dazu.

Chart: Bea Systems Inc.
Neben der sehr hohen relativen Stärke, die sie momentan immer noch hat, entwickelt Bea Systems eine bemerkenswerte Performance. Von Dezember 1998 bis zum Top steigt Bea Systems um das 42fache.

Im September konnte das März-Top überboten werden, Bea Systems generierte damit ein neues Kaufsignal (gelb markiert). Da zudem seit Monaten der alte Trendkanal bestätigt wird, gibt es bei alleiniger Betrachtung der einzelnen Aktie charttechnisch nichts auszusetzen, das sieht sehr gut aus.
Bezieht man aber die Gesamtmarkt-Tendenz mit ein, sollte auch hier zur Gewinnsicherung permanent mit Stopps oder täglicher Überwachung gearbeitet werden. Zu viele Aktien mit solchen Trends sind in den vergangenen Monaten ohne (charttechnische) Vorwarnung eingebrochen.

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Schwarz Pharma

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Als letztes, sozusagen als Ausgleich für die überwiegend negativen Beurteilungen, möchte ich eine mögliche Turnaround-Situation vorstellen, die sich bei der deutschen Schwarz Pharma entwickelt. Wie adidas-Salomon ist Schwarz Pharma ab 1.Halbjahr 1998 tief gefallen. Vom Top 80 verlor die Aktie bis Juli diesen Jahres fast 80 Prozent an Wert.

Chart: Schwarz Pharma
In den letzten drei Monaten zieht der Kurs stark an, der mittelfristige (rote) Abwärtstrend wurde bereits signifikant gebreakt. Auf einem Niveau von etwa 30 befindet sich der Kurs jetzt in einer entscheidenden Position. Dazu muss man den Langfrist-Chart zu Rate ziehen, der unten links eingeblendet ist. Der 30er Bereich ist ein alter Widerstand aus dem Jahr 1995 und dürfte auch jetzt mindestens für eine kurze Konsolidierung sorgen. Wenn Schwarz Pharma diesen Widerstand überschreitet, liefert sie ein Kaufsignal mit nächstem Ziel 45.


Gruß und Erfolg, Lutz Düvel
17.10.2000
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