TA professional
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D a s e Z i n e d e r T e c h n i s c h e n A n a l y s e
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04.07.2000
Technische Analyse, Chartanalyse, Charttechnik von Aktien und Indices
In dieser Ausgabe werden folgende Werte untersucht:
- Vectron Systems
- F5 Networks
- EPCOS
- BROKAT Infosystems
- Ericsson
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Vectron Systems befindet sich zwar noch im primären Aufwärtstrend, das Schaubild hat sich aber in den letzten Wochen verschlechtert. Mitte Juni hat Vectron die m.E. wichtigste Chartlinie der letzten 6 Monate, Euro 50, nach unten verlassen.
Im Dezember und Januar stellte 50 einen oberen Widerstand dar, ab März bot dieses Niveau eine waagerechte Unterstützung während die Aufwärtsswings auf immer tieferen Kursen ausliefen. Der negative Break kam schon fast zu spät. Wenn Dreiecks-Formationen erst in der Nähe oder an ihrer Spitze vollendet werden, ist die nachfolgende Bewegung oft schwach oder endet in einem False Move.
Ende Juni trifft die Kurve auf die nächsttiefere Unterstützung bei etwa 40-42 Euro, die allerdings nur schwach ausgeprägt ist. Knapp unter 40 könnte man einen Stopp plazieren, denn mit dem Break auch dieser Linie ist das Top komplett. Das nächste Kursziel liegt dann im Bereich 30.
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F5 Networks hatten wir an dieser Stelle erstmals in der TA professional Online-Ausgabe Nr.18 vom 12.04.2000. Der schwache Eindruck, den F5 im April machte, wurde in der Zwischenzeit bestätigt.
Wie erwartet, beschleunigt F5 im Abwärtstrend nach dem Break der Unterstützung 60. Damit lieferte die Aktie ein schweres Verkaufsignal (gelb markiert). Sie rutscht durch bis fast auf die nächsttiefere Chartmarke im Bereich 30 - nochmals 45 Prozent Verlust in weniger als einem Monat.
Die momentane Aufwärtsbewegung wurde im Mai mit einem sehr kleinen Doppel-Tief eingeleitet. Da F5 aktuell wieder Kurse von 60 erreicht, wird es nun interessanter : Wenn der Widerstand übersprungen werden kann, verbessert sich das F5-Rating von negativ auf neutral. Und positiv wird es mit dem Break des massiven Widerstands-Bereichs bei 75-80.
So weit ist es noch nicht - entschieden negativ wäre ein Rückwurf bei 60. Dies wäre eine nachträgliche Bestätigung des Verkaufsignals im April und ein Hinweis darauf, dass es sich bei dem Aufwärtstrend der letzten Wochen nur um eine Korrektur im neuen, primären Abwärtstrend handelt.
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Der Siemens-Spinoff (oder richtiger Carve-out) Epcos hat sich vergangenes Jahr hervorragend entwickelt. Mit gutem Timing wurde Epcos gleich im Aufwind der Jahresendrally nach oben gezogen - die Zeichner der Aktie konnten sich über 400 Prozent plus freuen.
Nach so einer Rally ist eine ausgeprägte Konsolidierung völlig normal, wie sie Epcos seit Februar zeigt. Die Aktie läuft seitwärts in einer Trading Range von etwa 120 bis 160 Euro.
Charttechnisch ist es wahrscheinlich, dass sich die Korrektur fortsetzt, denn letzte Woche wurde die waagerechte (blaue) Unterstützung unterschritten. Mit Kursen im Bereich 100, möglicherweise sogar 80 muss gerechnet werden.
Wenn sich der Gesamtmarkttrend aufhellt, wird Epcos sicherlich wieder zu den Gewinnern gehören. Auf Basis der Gewinnschätzungen von gut 3 Euro je Aktie wird Epcos beim aktuellen Stand von 112,50 mit einem moderaten KGV von 35 bewertet.
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Fundamental ist BROKAT erheblich teurer als Epcos. Lange Zeit konnte die Aktie trotzdem ein sehr hohes Niveau verteidigen. Nachdem sich der Preis einer Aktie am Ende der Rally am Neuen Markt allein von Januar bis März nochmals ver3fachte, fiel BROKAT zuerst nur auf die Unterstützung 100 zurück.
In der letzten Juni-Woche wurde die 100er Linie jedoch nach unten durchbrochen. Damit ist der Weg frei bis auf das Widerstands-Niveau, das sich im Januar zeigte - 67 bis 70 Euro. Nur wenig tiefer findet sich eine weitere, stärkere Unterstützung ausgehend vom Februar-Top 1999. Es gibt deshalb eine gute Chance auf Bodenbildung im Bereich 60-70 Euro.
Da BROKAT m.E. einer der interessantesten Werte des Neuen Markts ist, gefällt mir diese Entwicklung sehr. BROKAT wird demnächst eine gute Einstiegs-Chance liefern.
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In den Leserbriefen Ausgabe Nr.5 vom 24.04.2000 wurde Ericsson letztmals analysiert. Tatsächlich begann Ericsson in den darauffolgenden Wochen erwartungsgemäß eine Konsolidierung, die die Aktie vom Top 27,2 auf bislang 20 Euro zurückwarf - ein Minus von gut 25 Prozent.
Der Trend-Bestätigungs-Indikator, der im April mit extremen Werten Warnsignale aussendete, hat sich beruhigt, liegt aber im historischen Vergleich immer noch im oberen Bereich. Ericsson könnte durchaus stärker korrigieren.
Charttechnisch ist in dieser Hinsicht die Unterstützung bei 20 Euro von Wichtigkeit. Die Kurve wird seit April auf dieser Linie abgebremst, während die oberen Umkehrpunkte jeweils tiefer liegen (rote Abwärtstrendlinie) - ein schwaches Descending Triangle. Im Falle eines Durchbruchs unter 20 gilt der Bereich 15 Euro als nächstes Kursziel.
Gruß und Erfolg, Lutz Düvel
04.07.2000
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