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Deutsche Bibliothek - ISSN 1616-1831
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03.04.2000

Technische Analyse, Chartanalyse, Charttechnik von Aktien und Indices

In dieser Ausgabe werden folgende Werte untersucht:

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Update: Priceline.com Inc.

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Die Priceline.com hatten wir an dieser Stelle vor kurzem in der
TA professional Online-Ausgabe Nr.14 vom 15.03.2000. Charttechnisch verhält sie sich seitdem einwandfrei. Knapp vor dem massiven (roten) Widerstand 110 dreht Priceline.com um, sie prallt ab.

Chart: Priceline.com Inc.
Im Bereich 85 Euro hat sich im März eine kleine, kurzfristige Unterstützung gezeigt. Die ist heute abend an der NASDAQ jedoch schon durchbrochen worden. Priceline.com steht am Schluss der US-Börse bei ca. 65 $. Damit wäre die Throw Back-Möglichkeit, wie sie in der ersten Besprechung der Aktie am 15.03.2000 für möglich gehalten wurde, komplett - Rückschlag in den Bereich des Ex-Widerstands, der nun Unterstützung ist.

Spätestens die Marke von 65 Euro sollte als Stopp eingehalten werden. Bei einem Break von 70 drohen schnell '99er Tiefstkurse in der Nähe von 50 Euro.

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Critical Path Inc.

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Das Chartbild von Critical Path ist durchwachsen. Allein in der 1jährigen Historie des Line-Charts erlebt die Aktie einen dramatischen Absturz von 130 auf 29 Euro im Tief (-77,7%) und vollzieht in den folgenden 6 Monaten eine Aufholjagd, die fast wieder an das Top-Niveau von April 1999 reicht (+314%).

Chart: Critical Path Inc.
Die stärksten Kaufsignale lieferte Critical Path im Oktober und November nach dem Verlassen des Abwärtstrends mit dem Schnitt der waagerechten Widerstandslinien bei Euro 40 und 55.

Die wichtigste Hürde konnte aber nocht nicht genommen werden. Dies ist m.E. der massive Widerstand bei etwa 87 Euro. Der Breakversuch im März scheiterte vorerst, dennoch ist das charttechnische Rating noch positiv : alle unteren Wendepunkte seit November wandern aufwärts, in der Sellout-Phase der NASDAQ, die wir seit Ende letzter Woche erleben, hält sich Critical Path wacker. Mit etwa 78 Euro am Dienstag morgen liegt sie noch im Rahmen der aufwärts strebenden (schwach blauen) unteren Trendlinie.

Erst ein Break bei der Unterstützung Euro 67 liefert ein Verkaufsignal. Dort bietet sich ein Stopp-Loss-Limit an.

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Verio Inc.

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Verio gefällt mit einem langfristig sehr guten Trend. Auch die Performance stimmt - im eingeblendeten Langfrist-Chart oben links ist die Entwicklung seit Ende 1998 zu sehen. In dieser Zeit legt sie um gut 1300% zu.
Von hoher relativer Stärke zeugt das Verhalten im Sommer 1999 : während der Gesamtmarkt schwächelt, tendieren die Notierungen von Verio nur seit- bis leicht aufwärts in einer Trading Range von 25 bis 40 Euro.

Chart: Verio Inc.
Und ab Oktober zieht die Aktie in der Jahresendrally gut und stetig mit. Der Uptrend ist gut mit einem Trendkanal beschreibbar.
Ganz klar ist Verio Anfang diesen Monats aus diesem Kanal nach unten ausgebrochen. Das Verkaufsignal wird von dem Schnitt der kurzfristigen Durchschnittslinie unterstrichen. Nur noch schwach wird Verio von der kleinen (blauen) Unterstützung im Bereich 50 Euro aufgehalten - das Kursziel der Korrektur dürfte in der Nähe von 42 Euro liegen. Auf dem Niveau wird die Aktie sehr gut unterstützt.

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MEDION

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Natürlich gibt es nicht nur Zocker-Aktien am Neuen Markt. Ein paar Werte fallen mit sehr stetigen Uptrends auf. Meist ist dafür die Gesamtperformance nicht ganz so gut wie bei den extremen Highflyern. Man kann aber besser schlafen und übersteht die eine oder andere Marktbereinigung mit geringfügigen Einbussen.

MEDION gehört zu diesen Aktien. Mit 273% Performance vom Tiefst- zum Höchstkurs der sichtbaren Historie des Line-Charts wächst sie ordentlich aber nicht in den "Himmel" :

Chart: MEDION
Wie bei der zuvor behandelten Verio fällt auf, daß MEDION während der Korrektur des Gesamtmarktes im Sommer letzten Jahres sehr stabil bleibt. Tatsächlich steigt sie sogar noch bis Juni 1999 während der NEMAX All-Share Index längst im Abwärtstrend ist.

Im Relativ-Vergleich mit dem NEMAX wird noch deutlicher, dass MEDION ein guter Outperformer ist. In den Exzessen des Neuen Markts im Januar und Februar des neuen Jahres beweist sie Charakter und neigt nicht zu Übertreibungen. Alle Swings bleiben im Rahmen des leicht konstruierbaren Trendkanals.

Der Vorteil solcher Aktien zeigt sich wenn andere die Quittung zahlen müssen - angesichts der schweren Einbrüche des NEMAX glänzt MEDION geradezu mit nur leichten Verlusten. Am Dienstag morgen notiert sie bei ca. 104 und liegt damit immer noch knapp im intakten Aufwärtstrend.
Hier sehen sie halt einen Wert mit Substanz; die verdienen Geld. Das KGV liegt aktuell bei ca. 65. Dies ist m.E. eine der Aktien, bei der man die Hand aufhalten sollte.

Erst unter 100 verletzt sie den Kanal und die kurzfristige (blaue) Unterstützung. Fällt sie dann auf die nächsttiefere Unterstützung bei etwa 85-80 Euro, eröffnen sich Chancen bzw. gute Einstiegskurse. Mehr als 80 messe ich der MEDION nicht zu (und dies auch nur wenn es schlecht für die Aktie läuft). Alles unter 80 wären in meinen Augen Schnäppchenkurse.

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Intershop Communications

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Im Vergleich zu Verio und MEDION ist die Intershop ein Problemfall. In
TA professional Online-Ausgabe Nr.2 vom 23.11.1999 wurde diese Aktie erstmals charttechnisch analysiert. Da sie im gesamten vergangenen Jahr nur eine Richtung kannte, war sie schon im Dezember charttechnisch schwierig.

Nur ganz schwach zeigten sich letztmals im Sommer '99 unscharfe Chartstrukturen in Form von ascending triangles. Nach oben gibt es aber charttechnisch keine Grenze. Man kann nur Vergleiche anstellen indem man z.B. den Abstand zur langfristigen Durchschnittslinie misst. In dieser Hinsicht wirkte Intershop schon Ende November überkauft. Wie weit die Übertreibung aber noch reichen wird, war nicht auszumachen.

Chart: Intershop Communications
Im Nachhinein betrachtet war es im November viel zu früh von einer Übertreibung zu sprechen auch wenn diese derzeit schon begann. Interhop ist ein klassisches Beispiel für den Leitspruch, daß "die Hausse die Hausse nährt" : in den ersten beiden Monaten des neuen Jahres legt Intershop nochmals mehr als eine Verdopplung hin. Bewußt oder unbewußt agieren die Anleger wie Momentum Trader und achten nur auf die Steigerungsrate der Aktie. Viel zu viel Geld fließt dabei in einen zwar guten, mittlerweile aber zig mal zu teuren Wert.

Eine massive Korrektur war überfällig. Im Langfrist-Candle-Stick-Chart ist besser zu sehen wie stark Intershop neben der fundamentalen Bewertung auch charttechnisch übertrieben hat :

Chart: Intershop Communications
Der Disparitäts-Indikator schoß auf Werte von 250% ! Zum Vergleich : in den Extremphasen erreichte der NEMAX All-Share Index Maximalwerte von 100%. Die extreme Outperformance der Intershop wird nun zum Bumerang. Es gibt Outperformer wie MEDION, die sich trotzdem zivil benehmen, und solche, die zu exponentiellen Trends neigen wie Intershop. Das Unternehmen Intershop ist dafür noch nicht reif genug.

Charttechnisch ist die Aktie jetzt gut für eine satte Halbierung. Erst im Bereich von 300 Euro manifestierte sich im Aufwärtstrend eine stärkere Widerstandszone.

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Gruß und Erfolg, Lutz Düvel
03.04.2000
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